Erkrath Die Tafel erinnert: Päckchen packen

Erkrath · Die Initiatoren der Erkrather Tafel rufen zu Spenden auf: Ab 19. Dezember nimmt sie Geschenke für Bedürftige an.

Kein Bedürftiger muss in Erkrath ein Weihnachtsfest ohne Überraschung erleben. Dafür sorgen vor allem die Erkrather mit ihrer Spendenfreudigkeit und die Tafel, bei der alle Fäden zusammenlaufen. Hinter 200 Kunden der Tafel stehen rund 1000 Menschen - Familien und Einzelpersonen - die auch vor diesem Weihnachtfest wieder ihr Päckchen mit nach Hause nehmen sollen.

Deshalb erinnern Dr. Beate Wirth und Jürgen Mann, Initiatoren der Erkrather Tafel, schon heute daran, dass die Bürger am 19. Dezember Weihnachtspäckchen mit haltbaren Lebensmitteln abgeben können, die am 22. Dezember verteilt erden. 550 Pakete wurden im vergangenen Jahr abgegeben. "Es kommen immer mehr Leute, sich ein Paket abholen als wir Abnehmer bei der Tafel haben", sagt Beate Wirth. Viele würde trotz Berechtigungsscheins den Gang zur Tafel aus Scham scheuen, sich aber gerne das Weihnachtspräsent abholen.

Bedacht werden alle Bedürftigen, unabhängig von Herkunft und Religion. Die Pakete sollten geöffnet sein oder es muss drauf stehen, ob sie für Familien, Einzelpersonen oder beispielsweise für Moslems geeignet sind, wenn kein Schweinefleisch darin ist. Vorwiegend Essen ist gefragt - H-Milch, Zucker, Mehl, Trockenhefe, Backpulver, Vanillezucker, Mandeln, Haselnüsse, Kuchen, Plätzchen, Stollen, Gebäck, Süßigkeiten, Schokolade, Nudeln, Nudel-Soße, Dosenwurst, Schinken, Käse, Würstchen, Dosen-Fertiggerichte und -Obst, weihnachtliche Kerzen und Servietten.

Kein Tabak und kein Alkohol. Besonderer Dank der Initiatoren geht an eine Unternehmerfamilie, die nicht genannt werden möchte, aber schon seit Jahren immer 100 Weihnachtpäckchen bei der Tafel abliefert. Dann gibt es eine Dame in einem 20-Parteien-Haus, die regelmäßig alle Mitbewohner anhält, Päckchen zu packen. Darüber hinaus helfen die Schüler der Gymnasien jedes Jahr mit Lehrern und Schulleitern bei der Ausgabe der Geschenke. Und ein Schrotthändler aus Düsseldorf spendiert der Tafel jedes Jahr vor Weihnachten 3000 Euro. "Die können wir dann in unsere Fahrzeuge oder so etwas Wichtiges wie einen Tiefkühlschrank stecken", sagt Beate Wirth.

Am 6. Dezember ab 16 Uhr gibt es für Kinder an der Ausgabestelle Schmiedestraße wieder eine Nikolausfeier mit einer Zauberin und einer Tüte mit Geschenken. Hauptsponsorin ist Birgit Jörgens, Chefin einer Tankwagenspedition aus Duisburg. Zu der Nikolausfeier mit Kinder bis sieben Jahre muss man sich anmelden. Jedes Jahr kommen 50 bis 70 Jungen und Mädchen. Auch hier sind Spender willkommen. Die Tüten werden gefüllt mit Kleinigkeiten und einem Spielzeug. Aber auch mit einem Stricktier, das Erkratherin unter Anleitung von Margarete Botta vom Erkrather Handarbeitsgeschäft Stick und Strick. Ihre Kundinnen haben zum Tag der Handarbeit im Sommer Elefanten, Schafe, Bären und Hasen gehäkelt und gestrickt.

Die Paketaktion "Eine Tüte spenden, viele Tische decken" von Rewe Stockhausen hat mit der Weihnachtspaketaktion der Tafel zwar nichts zu tun. Dennoch ist sie Mittlerin zwischen Rewe und Bedürftigen. Vom 3. bis 15. November bietet Rewe den Kunden Pakete für fünf Euro zum Kauf an, die in einem Container gesammelt und nach dem 15. November über die Tafel ausgegeben werden. Das soll eine vorweihnachtliche Aktion sein. Den Inhalt stellt Rewe zusammen.

(RP)
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