Erkrath Drei Generationen - ein Sportabzeichen

Erkrath · Die Familien Stobe und Kleiner aus Hochdahl errangen das Deutsche Olympische Sportabzeichen. Mit von der Partie sind Großeltern, Eltern und zwei Kinder.

 Sportlich! Melina und Max mit ihren Eltern Marion und Heinz Kleiner sowie den Großeltern Marie-Luise und Heinz Stobe.

Sportlich! Melina und Max mit ihren Eltern Marion und Heinz Kleiner sowie den Großeltern Marie-Luise und Heinz Stobe.

Foto: Dietrich Janicki

Die Familien Stobe und Kleiner aus Hochdahl bereichern die 20-jährige Geschichte des Sportabzeichen-Treffs Erkrath-Hochdahl um eine kleine Sensation. Denn sechs Personen - Großeltern, Eltern und zwei Kinder - erhielten das Deutsche Olympische Sportabzeichen aus den Händen von Lauftreff-Chef Arnold Koppelkamm. Nicht etwa der Großvater Heinz Stobe oder seine Frau Marie-Luise waren auf die Idee gekommen, ihren Kindern und Enkelkindern den Erwerb des Sportabzeichens schmackhaft zu machen, sondern Mutter Marion Kleiner. "Ich habe meinem Mann Bernd und meinen Kindern Melina und Max den Vorschlag gemacht", sagt Marion Kleiner. Alle haben begeistert zugestimmt.

Denn schließlich haben sich die Großeltern schon eine lange Sportabzeichen-Tradition erlaufen, erschwommen oder ersprungen. Der 71-jährige Heinz Stobe hat bereits 30 Urkunden erhalten, seine gleichaltrige Ehefrau schon 17. Zudem ist Heinz Stobe schon seit langem zuverlässiger Prüfer im Sportabzeichen-Treff. Bei der Sportabzeichen-Übergabe, die jeweils zu Beginn des Jahres in den Räumen der AWO Hochdahl im Bürgerhaus stattfindet, erhielt Heinz Stobe ein Lob von Arnold Koppelkamm für jahrelange zuverlässige Prüfer-Unterstützung. Zu den sportlichen Höhepunkten des Seniors gehören außerdem mehrere Marathon-Läufe. Immer unterstützt von Ehefrau Marie-Luise, die sich eines Tages schwor: "Das kann ich auch". Und tatsächlich schaffte sie den Halb-Marathon bei einem Besuch auf Malta. Heinz Stobe ist außerdem ehrenamtlicher Mitarbeiter im Franziskus-Hospiz Hochdahl.

"Der Kontakt zu den Menschen ist mir wichtig", erklärt er. Von jeher war sportliche Betätigung wichtig in der Familie Stobe. Tochter Marion Kleiner durfte von Jugend an reiten. Später kam das Walken dazu. Dieser Sport in der freien Natur - meistens im Neandertal - gefällt auch Bernd Kleiner, dem Vater von Melina und Max. Den Vorschlag seiner Frau, das Sportabzeichen mit den Kindern zusammen zu machen, nahm er begeistert auf. Allerdings musste er dabei eine schmerzhafte Sportverletzung erfahren. Beim Springen hat er sich einen Fuß verstaucht und ein Muskelband gerissen. Den Fuß konnte er fortan für einige Zeit weder zum Gehen, geschweige denn zum Sport benutzen.

Für das Sportabzeichen musste er aber Seilchen springen, 25 Sprünge. Die Zähne hat Bernd Kleiner zusammengebissen und ist 25 Mal auf einem Bein rückwärts gesprungen, wie es die Vorschrift für seine Altersgruppe erfordert. Das Sportabzeichen wurde ihm am Samstag zusammen mit anderen 39 Absolventen überreicht. Diese Bereitschaft, sich durchzusetzen, wird Bernd Kleiner sicherlich auch in seinem Ehrenamt als Vorsitzender des Fördervereins der Carl-Fuhlrott-Hauptschule sowie der Elternpflegschaft abverlangt. Denn der 12-jährige Sohn Max ist Schüler in der 7. Klasse dieser Schule. Seine sportlichen Hobbys sind Schwimmen und Taekwondo.

Die jüngere Schwester Melina besucht die 5. Klasse der neu gegründeten Gesamtschule in Hilden. Sie tanzt und reitet mit Begeisterung. Die vorgeschriebenen Disziplinen für die Sportabzeichen erreichten die Kinder mit Bravour. Beide Kinder haben im Keller des von der Großfamilie gemeinsam bewohnten Hauses einen Musik-Hobbykeller. Dort wird Schlagzeug und Klarinette gespielt. Beim diesjährigen Treff zum Jahresbeginn wurde besonders Wolfgang Becker geehrt, der seit 20 Jahren treue Dienste als Prüfer im Sportabzeichen - Treff geleistet hat. Kürzertreten wolle er jetzt, sagt Becker, aber er will sich nicht verabschieden.

(RP)
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