Erkrath Endlich Ruhe an der Max-Planck-Straße

Erkrath · Jahrzehntelang haben die Anwohner der Max-Planck-Straße in Unterfeldhaus für Lärmschutz gekämpft. Die Lkw fahren zwar immer noch vor ihrer Haustür. Dafür rollen sie aber bald auf Flüsterasphalt daher.

 Die Mitglieder des Bürgervotums setzten sich vergeblich dafür ein, dass auch tagsüber Tempo 30 in der Wohnsiedlun g gilt

Die Mitglieder des Bürgervotums setzten sich vergeblich dafür ein, dass auch tagsüber Tempo 30 in der Wohnsiedlun g gilt

Foto: Achim Hüskes

Seit 30 Jahren kämpfen die Anwohner der Max-Planck-Straße für eine Verkehrsberuhigung. Ihre Wohnhäuser liegen zwischen zwei Gewerbegebieten. Etwas mehr als 8000 Fahrzeuge passieren die Route täglich. Darunter sind etwa 180 Lkw und 180 Busse. Der Rat der Stadt Erkrath hat ihnen für eine Strecke von 800 Metern einen lärmmindernden so genannten "Flüsterasphalt" zugestanden.

Der Flüsterasphalt wird ab kommenden Montag zwischen den Einmündungen "Am Eselsbach" und "Am Maiblümchen" eingebaut. Die Bürger werden sich auf etwa vier bis fünfmonatige Umleitungen einstellen müssen. Im Planungsausschuss der Stadt wurde das Bauvorhaben jetzt vorgestellt. Im ersten Bauabschnitt wird zwischen der Kreuzung Millrather Weg/Max-Planck-Straße und der Einmündung Am Maiblümchen gearbeitet. Dieser Bereich wird für den Durchgangsverkehr gesperrt und über die Straße Am Maiblümchen umgeleitet. Für Anwohner und Rettungskräfte bleibt der Abschnitt passierbar.

Im zweiten Bauabschnitt wird der Bereich Kreuzung Millrather Weg/Max-Planck-Str. bis zum westlichen Ausbauende bearbeitet. Während der Bauzeit ist eine Straßenhälfte befahrbar. Die Autofahrer werden sich auf eine Ampelregelung einstellen müssen. Im dritten Bauabschnitt wird der Kreuzungsbereich Am Maiblümchen/Max-Planck-Str. ebenfalls mit halbseitiger Sperrung und Ampelanlage bearbeitet.

"Wir haben drei Bauabschnitte gewählt, um die Beeinträchtigungen so gering wie möglich zu halten", sagte Ralf Kentgens vom Tiefbauamt der Stadt Erkrath. Er versprach den zahlreich erschienenen Anwohnern der Max-Planck-Straße, dass die bereits im Februar gerodeten acht Bäume sowie die beschädigten Park- und Gehwege erneuert werden.

Allerdings räumte Kentgens ein, dass nicht die kompletten Bürgersteige saniert werden. Erneuert wird nur in den Bereichen, in denen die Wurzeln der mittlerweile gefällten Bäume das Straßenpflaster angehoben haben. An einigen Stellen werden auch neue Bäume gepflanzt.

Darüber hinaus werden die insgesamt vier Bushaltestellen sowie die Querungsinseln so ausgebaut, dass sie auch für mobilitätseingeschränkte Personen gut nutzbar sind, so Ralf Kentgens. In Abstimmung mit der Rheinbahn wird der Busverkehr während der gesamten Bauzeit über die Straße Am Maiblümchen umgeleitet.

So ganz zufrieden waren die Anwohner im Ausschuss aber nicht. Angesichts der langen Bauzeit von bis zu fünf Monaten war doch das ein oder andere laute Grummeln zu hören.

Helmut Vorholt, Sprecher des Bürgervotums, sorgt sich um die Stabilität der Häuser. Man habe an der Benderstraße in Gerresheim gesehen, dass große Straßenbaumaschinen mit ihren enormen Vibrationen für Risse in den Häuserwänden sorgen könnten.

Vorholt forderte die Stadt Erkrath auf, vorab den "Ist-Zustand" der Häuser an der Max-Planck-Straße zu begutachten. Das sei sicher wichtig, fall es nach den Bauarbeiten zu Schadenersatz-Ansprüchen kommen sollte, so Vorholt.

Der Lkw-Lärm geht den Anwohner schon seit Jahrzehnten auf die Nerven. Immer wieder haben sie sich dafür eingesetzt, die Max-Planck-Straße für den Lkw-Verkehr sperren zu lassen. Immer wieder sind die Anwohner damit gescheitert. Es gab sogar schon einen Beschluss des Rats der Stadt Erkrath, die Lkw zumindest nachts aus dem Wohngebiet zu verbannen. Doch der Beschluss wurde von Landrat Hendele und dem damaligen Bürgermeister Werner rückgängig gemacht.

(RP)
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