Erkrath Erkrath sagt den Ehrenamtlichen "Danke"

Erkrath · Mit einem Festakt in der Stadthalle ehrte die Stadt zahlreiche Ehrenamtliche und bedankte sich für deren unermüdliches Engagement. Der neue Bürgermeister Christoph Schultz zitierte sogar Cicero.

 Rainer Jüntgen und seine Tochter Marie-Luise engagieren sich bei der Freiwilligen Feuerwehr.

Rainer Jüntgen und seine Tochter Marie-Luise engagieren sich bei der Freiwilligen Feuerwehr.

Foto: Dietrich Janicki

"Heute ist ein besonderer Tag für die Stadt Erkrath und für mich", begann Bürgermeister Christoph Schultz. ,,Danke' sagt sich so leicht und ist doch so wichtig. Sie haben Hilfe geleistet und die war nicht selbstverständlich." Die Stadt hatte rund 100 Ehrenamtliche aus allen Bereichen in die Stadthalle eingeladen, um sie zu ehren und Dank zu sagen.

Da ist der ADFC Erkrath, der ehrenamtlich Sicherheitsschulungen und Radtouren anbietet. Da sind die Funkamateure, denen es zufällig gelungen ist, ein Menschenleben durch Funkkontakt zu retten. Da ist das DRK, das die Feuerwehr bei Rettungstransporten unterstützt und mit ganz vielen Helfern die Blutspende organisiert.

Christoph Schultz zitierte Marcus Tullius Cicero: "Keine Schuld ist dringender als die, Dank zu sagen." Deshalb bekamen die ehrenamtlich Tätigen nicht nur warme Worte, sondern auch Urkunden, Sekt und Schnittchen und ein zweistündiges Bühnenprogramm.

Iris Graf ließ es sich nicht nehmen, mit ihrer "Accelerando Dance Company" eine Tanz-Show aufzuführen, obwohl sie schon am nächsten Morgen früh zum Deutschland-Cup nach Ludwigsburg aufbrechen mussten. Sie zeigten Show-Medleys wie "Footloose", Wettbewerbsbeiträge wie "Der verwunschene Brunnen" und ein Solo von WM-Teilnehmerin Helene Hecker ("I never met a wolf who didn't love to how").

Eine Sonderstellung nahm die Freiwillige Feuerwehr Erkrath ein, die mit 46 Gästen den größten Teil der Geehrten stellte. Neben neun persönlich Geehrten bekam auch der Gesamtverein eine Sammelurkunde, die Rainer Jüntgen als dienstältestes Mitglied entgegennahm. Jüntgen ist 60 Jahre alt und seit mehr als 40 Jahren bei der Feuerwehr. Er war als Jugendlicher eingetreten, "weil ich da Spaß dran hatte", sagt er.

Der Spaß sei geblieben, auch wenn sich die Abläufe in den Jahrzehnten sehr verändert hätten. "Früher trank man nach einem Übungstag zusammen ein Bier oder zehn, heute fahren alle Auto." Eine Rationalisierung, die wohl in vielen Bereichen der Gesellschaft stattgefunden hat. Trotzdem sei es das kameradschaftliche Miteinander, wovon die Feuerwehr lebe. Und eine Familiensache: Jüntgens Tochter Marie-Luise folgt ihm nicht nur im Beruf (Elektrotechnik-Meisterschule), sondern auch in der Freiwilligen Feuerwehr nach.

Christoph Schultz wollte eigentlich die Moderation seiner Abteilungsleiterin Nicole Pauli überlassen, machte aber für die Feuerwehr und die Flüchtlingshilfe eine Ausnahme und griff erneut zum Mikro. "Ich danke auch der Gesellschaft, die die Flüchtlingshilfe unterstützt, und der Politik, die nicht versucht, sich darüber zu profilieren."

Profilieren will sich auch Klaus Kolaric gewiss nicht. Der Hotelfachmann ist für die Evangelische Kirchengemeinde Hochdahl aktiv und packt lieber an, statt viel zu reden. Bei Open-Air-Gottesdiensten oder beim Tannenbaumverkauf gibt es genug zu tun. Außerdem ist er noch 3. Vorsitzender und Jugendtrainer bei Rhenania Hochdahl. Muss man da aber nicht viel reden? "Die kriegen wir schon auf die Reihe, die Jungs", sagt Kolaric.

(RP)
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