Erkrath Erkrather decken sich mit Nistkästen ein

Erkrath · Im Naturschutzzentrum Bruchhausen wurden gestern Nistkästen verkauft. Viele Besucher nutzten die Gelegenheit, nach einem passenden Unterschlupf für ihren Garten Ausschau zu halten.

 Helga Wllmes-Sternberg präsentiert einige Nistkästen, die am Sonntag im Naturschutzzentrum verkauft worden sind.

Helga Wllmes-Sternberg präsentiert einige Nistkästen, die am Sonntag im Naturschutzzentrum verkauft worden sind.

Foto: Stephan Köhlen

Bereits zum achten Mal hat der Erkrather Naturschutzbund am Sonntag seine jährliche Nistkastenausstellung im Naturschutzzentrum Bruchhausen veranstaltet. Unter dem Motto "Ein Tag im Zeichen von Nist- und Überwinterungshilfe für Tiere" konnten sich Besucher neben dem klassischen Vogelhaus und dem dazugehörigen Futter auch über Winter-Behausungen für Fledermäuse, Igel, Frösche und Insekten informieren.

Alle Ausstellungsstücke wurden gleichzeitig auch zum Verkauf angeboten. Wie Wolfgang Sternberg, Vorsitzender des NABU im Kreis Mettmann, erklärt, gebe es neben der Liebe zum Tier und dem "emotionalen Wohlbefinden" auch viele praktische Gründe für den Naturschutz.

"Ohne die ihn umgebende Natur kann der Mensch letzten Endes nicht leben", erklärt er. Gerade im Hinblick auf den zunehmenden Eingriff des Menschen in die Natur, wie den Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft, müsse darauf immer wieder aufmerksam gemacht werden. Dabei fange Naturschutz gerade im Kleinen an. Jeder solle sich die Frage stellen: Was kann ich selber für die Natur tun? Ein nicht zu unterschätzender Schritt sei dafür zunächst die umweltfreundliche Gestaltung des heimischen Gartens.

Für viele Gartenbesitzer zähle heute aber vor allem die Optik. Vogelhäuser und Hängplätze für Fledermäuse stören da nur. Auch eignen sich viele der exotischen Pflanzen und Gehölze aus dem Gartencenter kaum dazu, einen optimalen Lebensraum für Vögel zu schaffen: Die meisten ausländischen Früchte fressen die hier heimischen Tiere nämlich nicht.

Auch war es für Fledermäuse früher viel einfacher Hängplätze an Dächern und Häuserfassaden zu finden. Jetzt sei das nicht mehr so, da die heutigen "perfekt gebauten Häuser" den Tieren keine Nischen mehr bieten.

Für alle, die ihren Garten in Zukunft umweltfreundlicher gestalten möchten, bot der Naturschutzbund deshalb ein umfangreiches Angebot an Broschüren und persönlicher Beratung an. Bei der Gartengestaltung auf die Umwelt zu achten, ist für Besucher Nikolaus Michels eine Selbstverständlichkeit. Er ist auf der Suche nach einem Bausatz für ein Vogelhaus, das er mit seinem Enkel zusammenbauen möchte. "Ich wohne direkt am Erkrather Naturschutzgebiet. Deshalb geht es mir, neben dem Spaß am Zusammenbauen, besonders um den Vogelschutz ", sagt er. Viele Besucher nutzen die Ausstellung aber nicht nur zum Einkauf, sondern auch zum Austausch, für den es bei Kaffee und Kuchen genügend Gelegenheit gab.

Dass die Ausstellung so gut angenommen wird, freut vor allem Karin Blomenkamp, Leiterin des Naturschutzzentrums Bruchhausen. Dies sei aber nicht schon immer so gewesen, erinnert sie sich.

Für sie ist der starke Andrang aber ein Zeichen dafür, dass das Engagement aller Beteiligten Früchte trägt: "Die Leute scheinen für das Thema Vogelschutz stärker sensibilisiert zu sein als noch vor einigen Jahren. Ich denke, dass es jedes Jahr mehr Besucher werden." Im kommenden Jahr ist ähnliches geplant.

(lad)
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