Erkrath/Benrath Fabian ist der gute Geist der Panther

Erkrath/Benrath · Der 20-Jährige, der in Erkrath lebt, ist bei jedem Football-Spiel der Panther dabei - auch auswärts. Als Betreuer ist er trotz seiner Behinderung für die Mannschaft unverzichtbar geworden.

 Fabian Engelmann (Mitte) ist bei jedem Spiel der Panther dabei und hilft, während seine Brüder Marcel (l.) und Kevin auf dem Spielfeld aktiv sind.

Fabian Engelmann (Mitte) ist bei jedem Spiel der Panther dabei und hilft, während seine Brüder Marcel (l.) und Kevin auf dem Spielfeld aktiv sind.

Foto: HJ. Bauer

An diesem Tag ist es drückend heiß im Stadion Benrath an der Karl-Hohmann-Straße. Unter den Schutzhelmen und Schulterpads der Football-Spieler der Panther, die dort ein Meisterschaftsspiel in der Zweiten Bundesliga austragen, dürften die Temperaturen noch deutlich höher sein. Da heißt es für die Spieler "Trinken, trinken!", um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen.

Footballer Till Janssen, der ahnt, dass er gleich wieder zum Einsatz kommen wird, läuft noch hastig zu den in der Zone der Betreuer aufgebauten Tische, greift nach einem der vielen dort bereitstehenden mit Wasser gefüllten Becher und trinkt ihn schnell leer. "Zu wenig Flüssigkeit", signalisiert Betreuer Fabian Engelmann und hält ihm einen zweiten Becher hin. Der Mannschaftskapitän der Panther zögert nicht lange, sondern leert auch diesen, bevor er zurück auf den Rasenplatz läuft.

Eine kleine Szene nur, aber mit sehr viel Ausdruckskraft. Denn Betreuer Fabian hat eine geistige Behinderung, kann nicht sprechen und hat zudem autistische Züge. Und doch ist der 20-Jährige, der in Erkrath zuhause ist, eines von vielen wichtigen Mosaiksteinen, die zu den Erfolgen der Panther beitragen.

Er ist einer von fünf Brüdern aus der Familie Engelmann. Mit Kevin und Manuel sind zwei ältere Brüder von ihm seit Jahren Stammspieler beim Düsseldorfer Traditionsverein. Durch sie und ihr football-begeistertes Elternhaus kam der Jüngste der fünf bereits als knapp Dreijähriger mit zu den Spielen des deutschen Rekordmeisters. Mittlerweile ist er sowohl als Mitglied der Betreuer-Staff als auch als Freund nicht mehr aus dem ältesten Football-Verein Europas wegzudenken.

"Die Panther haben ihn vom ersten Moment an integriert. Das spürt Fabian und er fühlt sich deshalb so wohl bei ihnen", sagt Vater Karl-Heinz. Fabian, der ansonsten täglich in die Werkstatt für angepasste Arbeit (WfaA) nach Reisholz gebracht wird und dort die kompletten Abläufe einer produzierenden Firma kennenlernt, verpasst kaum einmal das zweimalige wöchentliche Training der Sportler.

Dass er seinen Job bei den Spielen hundertprozentig erledigt und dort unter anderem für das Wasserholen zuständig ist oder Getränke und Apfelsinenstücke zubereitet und anreicht, ist für ihn selbstverständlich.

Da Fabian sich nur über die Gebärdensprache verständlich machen kann, erzählt sein Vater für ihn noch, dass Fabian auch jede noch so weite Fahrt der Mannschaft im Bus mitmacht und einer der wenigen ist, der diese strapaziösen Reisen genießt. "Wenn der Termin der Fahrt näher rückt, erinnert er mich sogar daran, den Wecker zu stellen, um die frühe Abfahrt nicht zu verpassen." Und fügt noch an: "An eine einmal gefahrene Strecke erinnert Fabian sich genau, kennt jede Abfahrt auswendig".

Teamkapitän Janssen fasst seine und die Meinung seiner Mitspieler über Fabian so zusammen: "Er ist für uns unverzichtbar. Er sorgt und kümmert sich um jeden von uns. Es ist schön, ihn dabei zu haben. Ohne ihn kann ich mir die Panther nicht mehr vorstellen. Er ist einfach einer von uns."

Vater Engelmann ist froh, dass sein Sohn überall dabei sein kann und dafür den Panthern dankbar: "Ich weiß nicht, ob es so viele behinderte Menschen gibt, die auch dank der Panther so viel erleben wie Fabian."

(RP)
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