Erkrath Gospelkonzert: Wenn Singen glücklich macht

Erkrath · Der Gospelchor der Evangelischen Kirchengemeinde in Hochdahl überzeugte die Zuhörer.

 Fünf Zugaben, den Zuhörern hat das Konzert gut gefallen.

Fünf Zugaben, den Zuhörern hat das Konzert gut gefallen.

Foto: Janicki, Dietrich (jd-)

"Was kann man schöneres an so einem sonnigen Sonntag machen?" fragte Ben-David Ungermann. Natürlich gibt es da nichts schöneres, als zu einem Gospel-Konzert zu gehen.

Die Afroamerikaner in den Staaten haben eben eine ganz andere Art gefunden, ihren Gott zu preisen, als etwa die Katholiken. Fröhlich, hoffnungsfroh, voller Energie sind die Gottesdienste dort wie Partys. Das hat sich auch der Gospelchor der Evangelischen Kirchengemeinde Hochdahl zum Vorbild genommen, obwohl er ausschließlich aus Weißen besteht.

Die Sänger wie das Publikum hatten eine gute Zeit beim Gospel-Konzert im 15. Jubiläumsjahr des Chors. Für eine Handvoll der 18 Lieder hatte man Text und Noten ausgeteilt, denn mitsingen ist beim Gospel ausdrücklich erwünscht. Der erste Höhepunkt war das gloriose "Go, tell it on the Mountains", das mit stürmischem Applaus und "wuhu"-Rufen gefeiert wurde.

Da wurde mitgeschnippt und -geklatscht, nur beim Mitsingen waren die meisten der mehr als 100 Zuhörer noch etwas zögerlich. Chorleiter und Pianist Ben-David Ungermann erklärte genau, wer wann welche Zeile anstimmen sollte, lief durch die Reihen, stieg auf den Klavierhocker, dirigierte und motivierte. Beim afrikanischen "Ewe Thina" stampfte der Chor mit den Füßen mit und sang einen Kanon in zwei Geschwindigkeiten. Die afrikanische Musik ist ja nicht so weit vom amerikanischen Gospel entfernt und hat doch ihren ganz eigenen Klang. "Es folgt die Werbung" sagte Ungermann und das Publikum lachte. Doch es war ernst gemeint. Er hatte den Gospelkanon "Sing a new Song" umgedichtet, um neue Mitglieder für den Chor zu werben. "Bass, Bass, Bass und Tenor, für diesen Chor" hieß es da, und "kommt alle her". Wie bei vielen Gesangsgruppen fehlen auch dem Hochdahler Chor vor allem Männerstimmen. Von 16 Sängern waren nur zwei die Herren der Schöpfung. Ob im Publikum tatsächlich willige Kandidaten waren, muss man bezweifeln. Daher die Bitte von Ungermann: "Sagen Sie's weiter".

Hauptsache, alle hatten eine gute Zeit. Den Schlusspunkt setzte Martin Luthers "Verleih uns Frieden gnädiglich", bevor das Publikum eine Zugabe forderte. Es wurden fünf.

(tpp)
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