Erkrath Grünen-Resolution gegen A3-Ausbau gestoppt

Erkrath · Eine Resolution der Grünen gegen den achtspurigen Ausbau der A3 zwischen den Autobahnkreuzen Hilden und Ratingen-Ost wurde im Planungsausschuss gestoppt. Die Vorlage wurde mit dem Stimmen von CDU, BmU und FDP abgelehnt.

 Das Verkehrsaufkommen auf der A 3 zwischen dem Kreuz Hilden und Ratingen steigt. Anlieger in Erkrath leiden unter Lärm.

Das Verkehrsaufkommen auf der A 3 zwischen dem Kreuz Hilden und Ratingen steigt. Anlieger in Erkrath leiden unter Lärm.

Foto: Dietrich Janicki

Hintergrund ist der Bundesverkehrswegeplan, der voraussichtlich 2015 vom Bundestag beschlossen wird. In Abstimmung zwischen Bundes- und Landesverkehrsministerium sei der Wunsch entstanden, den oben genannten Abschnitt der A 3 auszubauen und den Ausbau in den Bundesverkehrswegeplan aufzunehmen.

Selbst ohne Verzögerungen würden die Bauarbeiten nicht vor 2025 beginnen. Vorher muss aber noch das Brückenbauwerk des Autobahnkreuzes Hilden neu gebaut werden, da es nicht mehr sanierungsfähig sei. Grüne und Bürgerinitiativen befürchten, dass der Neubau gleich achtspurig erfolgen könnte und so "vollendete Tatsachen" geschaffen würden. Der von ihnen unerwünschte Ausbau der A 3 könnte dann nicht mehr verhindert werden.

In ihrer Resolution kritisieren die Grünen den Flächenverbrauch und höhere Lärmimmissionen, die die Attraktivität Erkraths als Wohnumfeld für junge Familien schmälerten und so den Entwicklungszielen der Stadt entgegenstünden. Vertreter der Bürgerinitiative "Echt laut in Erkrath" (BI) stimmten der Resolution zu.

In einer Stellungnahme von Straßen.NRW heißt es dagegen, für den Ausbau der A 3 würden die Lärmvorsorgegrenzwerte nach der Bundes-Immissionsschutzverordnung gelten. Für reine und allgemeine Wohngebiete seien dies 59 Dezibel bei Tag und 49 Dezibel bei Nacht. Dazu werde ab Frühjahr 2015 mit Auftragen eines offenporigen "Flüsterasphalts" begonnen. Eine Lärmschutzwand würde ab Herbst 2015 gebaut, so Tiefbauamtsleiter Heinz-Peter Heffungs. Der BI reicht das nicht, zumal die niedrigen Grenzwerte nur für reine Wohngebiete gelten. "Ich glaube nicht, dass es durch den Ausbau für Erkrath nachhaltig leiser werden würde" so eine Vertreterin.

In der Ausschusssitzung wurde deutlich, dass es zwischen den Grünen auf der einen und FDP, CDU und BmU auf der anderen Seite auch um Ideologisches geht. Letztere akzeptierten die Herausforderung stetig wachsender Verkehrsströme, die Grünen dagegen stellen "ungezügeltes" Wachstum per se in Frage.

(tpp)
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