Erkrath Hauptschule geht neuen Weg

Erkrath · Die Carl-Fuhlrott-Schule stellt die Unterrichtsstunden von 45 auf 60 Minuten um. Die Arbeitsgruppen fallen weg. Das neue Konzept wird im nächsten Schuljahr probeweise eingeführt.

 Karin Malzkorn und Jann Saathoff, Leiter der Arbeitsgruppe "60 Minuten", stellen das neue Konzept der Carl-Fuhlrott-Schule in Hochdahl vor.

Karin Malzkorn und Jann Saathoff, Leiter der Arbeitsgruppe "60 Minuten", stellen das neue Konzept der Carl-Fuhlrott-Schule in Hochdahl vor.

Foto: D. Janicki

Ein neues Zeitraster soll an der Carl-Fuhlrott-Schule nach den Sommerferien - zunächst für ein Jahr auf Probe - mehr Ruhe in den Schultag und mehr Tiefe in die Unterrichtseinheiten bringen. Die Hauptschule ist zudem die einzige Erkrather Schule, die derzeit Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf aufnimmt.

"Wir gehen im Schuljahr 2014/2015 einen neuen pädagogischen Weg", erklärt Karin Malzkorn."Eine Unterrichtsstunde wird bei uns 60 statt bisher 45 Minuten dauern." Eine exakte Umrechnung der Taktung gewährleistet dabei, dass unterm Strich jedes Fach nach wie vor mit der gleichen Stundenzahl gelehrt wird. "Wurden früher vier Stunden Deutsch á 45 Minuten unterrichtet, werden es künftig drei á 60 Minuten sein", rechnet die Schulleiterin vor.

Ein Jahr lang hat sich das Team der Carl-Fuhlrott-Schule nach der Beschlussfassung in der letzten Schulkonferenz Zeit gelassen, um sich gründlich auf den Wechsel des Zeitrasters vorzubereiten; nach den Sommerferien wird der neue Zeitplan zunächst probeweise für ein Schuljahr eingeführt. Dabei achtet das Kollegium auf eine ausgewogene Rhythmisierung: Sowohl vormittags als auch nachmittags wechseln kognitive Fächer mit Sport, Musik oder praxisbezogenen Fächern ab. Zudem wird es in den Nachmittagsstunden wie gewohnt zum Teil freiwillige, zum Teil verpflichtende AGs geben.

Wegfallen werden hingegen die Arbeitsgruppen, in denen die Schüler bislang unter der Betreuung eines Lehrers schriftliche Aufgaben erledigt haben. Stattdessen können die Fachlehrer den Wissenstand ihrer Schüler bald in Übungsphasen selbst kontrollieren, schließlich haben sie in jeder Stunde künftig 15 Minuten zusätzlich. Ebenfalls möglich werden Präsentationsformen, bei denen die Schüler das Gelernte selbst aufarbeiten und am Ende der Stunde einander vorstellen.

Als weitere Vorteile erhoffen sich Malzkorn und Jann Saathoff, Vorsitzender der Steuerungsgruppe "60 Minuten", mehr Ruhe im Schulalltag, eine Vertiefung des Stoffes und größeren Lernerfolg. Aktuell besuchen 392 Schüler die Hauptschule. Für das kommende Schuljahr sind 44 Schüler angemeldet, die auf zwei fünfte Klassen aufgeteilt werden. Je Klasse werden vier Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf darunter sein. Die Carl-Fuhlrott-Schule ist die einzige Erkrather Schule, die Kinder mit Förderbedarf aufnimmt. "Für die Kollegen ist das schon eine große Herausforderung", so Malzkorn, die hier jedoch auf langjährige Erfahrung bauen kann: In Sachen Inklusion hat ihr Team den anderen Erkrather Schulen 15 Jahre Erfahrung voraus.

(nima)
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