Erkrath Hebamme hilft jungen Eltern zu Hause

Erkrath · Das Netzwerk "Frühe Hilfen" von SKFM, Familienzentren und Stadt bietet Treffpunkte und Unterstützung an.

 Andrea Bleichert (l.) stellte Tanja Tübben als neue Familienhebamme vor.

Andrea Bleichert (l.) stellte Tanja Tübben als neue Familienhebamme vor.

Foto: D. Janicki

Seit Juni bietet der SKFM Erkrath jungen Eltern die Möglichkeit, auch in den eigenen vier Wänden die Hilfe einer Familienhebamme in Anspruch zu nehmen. Geschäftsführer Norbert Baumgarten spricht vom "Schlussstein", der das Angebot des Netzwerks "Frühe Hilfen" von Sozialdienst Katholischer Frauen und Männer (SKFM), Familienzentren und Stadtverwaltung vervollständige. Das Projekt war 2011 mit der Einrichtung des ersten Offenen Eltern-Kind-Cafés in Hochdahl gestartet worden.

Dort können Eltern mit Kindern unter drei Jahren Kontakt zu anderen jungen Familien suchen, sich untereinander austauschen und mit Sozialpädagogen und Familienhebammen sprechen. Aufgrund der großen Resonanz wurden bald zwei weitere wöchentliche Termine für Eltern-Kind-Cafés in Alt-Erkrath eingerichtet und das Projekt der neuen Familienpaten aus der Taufe gehoben.

Eltern-Kind-Cafés, Familienpaten und Familienhebamme bilden ein Paket aus sogenannten niederschwelligen Hilfsangeboten, die besonders einfach zugänglich sind. Viele Eltern scheuen sich, bei Problemen Hilfe zu suchen aus Angst, "das Jugendamt könnte ihnen ihr Kind wegnehmen". Das Paket des SKFM ist freiwillig, unkompliziert und wird daher gut angenommen. Das Café ist dabei in den meisten Fällen Ausgangspunkt und erste Anlaufstelle.

Besteht darüber hinaus Bedarf, kann die Familienhebamme nun auch nach Hause kommen und dabei helfen, den Familienalltag auf das Leben mit Baby umzustellen. Familienhebammen verfügen über eine einjährige Zusatzausbildung im psychosozialen Bereich. Sie leiten die Eltern zur Pflege, Ernährung, Entwicklung und Förderung des Kindes an.

Für Erkrath bekleidet Tanja Tübben diesen Posten. Tübben ist seit zehn Jahren Familienhebamme in Leverkusen und seit eineinhalb Jahren auch in Erkrath. Durch die Novelle des Bundeskinderschutzgesetzes und die neu bereitgestellten Bundesmittel von 20000 Euro kann sie nun 340 Stunden pro Jahr Einsätze in Erkrather Haushalten "fahren". "Wir glauben, dass das zunächst einmal ausreicht", sagt Norbert Baumgarten. Die Berufung einer zweiten Familienhebamme in der Zukunft ist aber nicht ausgeschlossen.

"Schön ist der Kontakt auf einfacher Ebene. Im Haus ist alles sehr persönlich" findet Tanja Tübben. "Ich habe schon gutes Feedback erhalten".

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort