Erkrath "Hildener Straße muss attraktiver werden"

Erkrath · Anwohner, Händler und Politiker sorgen sich um die Einkaufstraße in Alt-Hochdahl, die derzeit auch noch zwei Baustellen verkraften muss.

 Die Hildener Straße ist derzeit wegen einer Baustelle nur noch aus Richtung Bahnhof befahrbar. Umgekehrt wäre besser gewesen.

Die Hildener Straße ist derzeit wegen einer Baustelle nur noch aus Richtung Bahnhof befahrbar. Umgekehrt wäre besser gewesen.

Foto: dietrich janicki

Erst der Großumbau am derzeit stillgelegten S-Bahnhof und parallel dann auch noch eine Stadtwerkebaustelle am anderen Ende der Straße mit einseitigem Durchfahrtsverbot - Händler und Anwohner der Hildener Straße in Alt-Hochdahl sind derzeit gar nicht zufrieden mit der Lage in ihrem Quartier. "Wir sind momentan komplett abgehängt", sagt Silke Geiger von "Floristik mit Flair". Die fehlende Laufkundschaft und erst recht der fehlende Durchgangsverkehr machten sich seit dem ersten Baustellentag in der Kasse bemerkbar, berichtet sie. "Die Leute sind eben bequem und fahren keine großen Umwege, um hier einkaufen zu können." Geiger bemängelt zudem, dass die Händler über die Stadtwerkebaustelle und die Fahrstreifen-Sperrung vorab nicht informiert wurden. "Wenn wir das frühzeitig gewusst hätten, hätten wir planen und zum Beispiel Urlaube ganz anders legen können."

Seit die Hildener Straße mit der dauerhaften Sperrung des Bahnübergangs für den Autoverkehr von der Durchfahrts- zur Seitenstraße geworden ist, klagen die Händler über Umsatzeinbußen. Frank Lehmann von der Tabakbörse gleich gegenüber dem Bahnhof vermisst zudem die alte Bahnhofstreppe, die direkt vor seinem Geschäft endete. "Da kamen deutlich mehr Leute", erzählt Lehmann. Mit dem Bau der neuen Treppe hatte er erst einmal eine große Baustelle vor der Tür, die sich deutlich länger hinzog als geplant. Und das Ergebnis - ein jetzt zwecks Barrierefreiheit verlegter und zweigeteilter Zugang zum Bahnhof - fiel dann auch noch so aus, dass die Bahnreisenden nun rechts und links an seinem Laden vorbeigeleitet werden. Zum Jubeln ist derzeit niemandem an der Hildener Straße. Dabei haben die Händler durchaus Ideen, wie das Quartier, in dem auch viele ältere Menschen leben, attraktiver werden könnte. Etwa durch einen Obst- und Gemüsehändler, außerdem durch Sitzbänke und durch Blumenkübel, die das Team vom Floristikladen bepflanzen und pflegen will. Diesen Vorschlag habe die Werbegemeinschaft vor einiger Zeit auch schon dem Bürgermeister gemacht, der gar nicht abgeneigt gewesen sei, erzählt Silke Geiger. Passiert sei aber noch nichts.

Bürgermeister Schultz versprach allerdings gestern auf RP-Anfrage, in den nächsten Tagen vor Ort zu sein und das Gespräch zu suchen. Die Bemühungen um einen Marktwagen für Obst und Gemüse durch die Wirtschaftsförderung waren allerdings erfolglos, so Schultz.

Auch die SPD hat sich des Themas angenommen und will es im nächsten Planungsausschuss diskutieren. Fraktionschef Detlef Ehlert kritisiert vor allem die Stadtwerke-Baustelle: "Das Einfahrverbot auf die Hildener Straße zu legen und den Umleitungsverkehr über Schimmelbuschstraße/Klinkerweg zu schicken, statt die direkte Einfahrt in die Geschäfts- und Wohnzone zu erlauben und den Abfluss über den Klinkerweg zu lenken, hat die Kundenfrequenz noch weiter reduziert." Die Ankündigung von Baumaßnahmen durch Stadt und Stadtwerke müsse deutlich verbessert werden.

(RP)
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