Erkrath Im Standesamt gehen jetzt die Kerzen an

Erkrath · Annegret Schiffers bietet in der dunklen Jahreszeit erstmals Trauungen bei Kerzenschein an - übrigens nicht nur für Erkrather.

 Standesbeamtin Annegret Schiffers hat die Kerzen für die geplanten Candlelight-Trauungen schon mal mitgebracht.

Standesbeamtin Annegret Schiffers hat die Kerzen für die geplanten Candlelight-Trauungen schon mal mitgebracht.

Foto: Dietrich Janicki

Für Romantik hat Annegret Schiffers einiges übrig. Dazu gehört für sie golden schimmerndes Kerzenlicht, das gleichzeitig wohlige Wärme verbreitet. In diesen romantischen Genuss sollen nun in der dunklen Jahreszeit in Erkrath auch Heiratswillige kommen. Die können sich erstmals für eine Candlelight-Hochzeit im Standesamt entscheiden.

"Ich wollte etwas Neues anbieten", sagt Standesamtsleiterin Annegret Schiffers. Schließlich soll er schönste Tag im Leben zu etwas ganz besonderem werden. Drei Termine hat Schiffers für die romantische Kerzenschein-Hochzeit bis zum Ende des Jahres reserviert: den 30. Oktober, den 27. November und den 18. Dezember.

"An diesen Freitagen findet die letzte Hochzeit dann erst um 21 Uhr statt", sagt sie. Schließlich beginnen die Candlelight-Trauungen erst bei Einbruch der Dunkelheit. Sonst kämen die Kerzen nicht richtig zur Geltung.

Wie das Ganze aussehen soll, davon hat Annegret Schiffers genaue Vorstellungen. Das Geländer am Aufgang zum Standesamt an der Bahnstraße wird mit einer Lichterkette illuminiert. Vor der Tür werden zwei Laternen stehen, in denen Kerzen brennen. Im Trauzimmer wird Schiffers Windlichter, Teelichter und Kerzenständer auf dem Brauttisch platzieren. Aber nicht zu viele, schließlich muss der Brandschutz eingehalten werden. Auch die Pflanzen im hinteren Teil des Zimmers werden in das Projekt mit eingebunden. Dort werden wiederum Lichterketten zum Einsatz kommen.

Wie auch Bürgermeister Arno Werner festgestellt hat, lässt sich die rührige Standesbeamtin immer wieder was Neues einfallen, um den Brautpaaren eine Freude zu machen. Die Hochzeiten im Planetarium waren seit ihrer Einführung stets etwas besonderes. "Im Moment gibt es dort nicht mehr so viele, weil im Bürgerhaus die Flüchtlinge untergebracht sind", sagt Schiffers. Außerdem hat das Standamt im gesamten Lokschuppenbereich die Möglichkeit, Heiratswillige zu vermählen, ebenso wie in der Brügger Mühle. Seit 2013 ist Annegret Schiffers Leiterin des Standesamts. Und seitdem gehen die Zahlen der Trauungen in Erkrath steil bergauf. Aber nicht etwa, weil sich nun mehr Bürger der Stadt für eine Hochzeit entscheiden. "Es kommen auch viele von außerhalb", sagt Schiffers. Denn es hat sich herum gesprochen, dass es in den Erkrather Trauzimmern sehr persönlich zugeht. "Wir lachen auch zusammen. An den passenden Stellen wird es dann richtig feierlich", sagt Schiffers, die als Standesbeamtin ihren Traumberuf gefunden hat.

Im vergangenen Jahr konnten Schiffers und ihre beiden Kollegen 184 Paare unter die Haube bringen, hinzu kamen fünf Lebenspartnerschaften. "In diesem Jahr könnten wir sogar die 200-er Marke knacken." Die steigende Zahl der Trauungen liegt wohl auch daran, dass die Erkrather Standesbeamtin ungewöhnliche Termine anbietet, wie beispielsweise an Silvester. "Die Silvester-Termine in diesem Jahr sind bis auf einen schon vergeben. Wer also am Jahresende noch heiraten will, muss Glück haben."

Und nicht nur bei der Terminwahl ist Schiffers flexibel. Wer in Erkrath heiratet, darf gerne seinen Hund zur Zeremonie mitbringen. "Das ist bei uns alles möglich", sagt Schiffers. Und nun als Probelauf auch die Hochzeiten bei Kerzenschein.

(RP)
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