Erkrath Kandidaten legen Schülern nahe: "Geht wählen!"

Erkrath · Leicht gemacht haben es die drei Kandidaten den Hochdahler Schülern nicht. Ein klarer Favorit, den sich die Gymnasiasten als den "idealen" Bürgermeister vorstellen können, hat sich in der Vorstellungsrunde gestern im Gymnasium Hochdahl nicht herauskristallisiert. "Das wird schwierig werden", meint Lisanne Spenner vom Jugendrat, die gemeinsam mit ihrem Schul- und Jugendratskollegen Felix Katzenburg als Moderatorin durch die Fragerunde führte. "Das Wichtigste ist da fast das Persönliche", zieht sie als Fazit: "Der erste Eindruck zählt. Ansonsten haben wir Jugendlichen ja kaum Kontakt zur Politik."

 Felix Katzenberg und Lisanne Spenner vom Erkrather Jugendrat moderierten im Gymnasium Hochdahl die Fragerunde mit den Kandidaten.

Felix Katzenberg und Lisanne Spenner vom Erkrather Jugendrat moderierten im Gymnasium Hochdahl die Fragerunde mit den Kandidaten.

Foto: dj

Umso wichtiger findet auch Werner Meier vom Jugendamt der Stadt Erkrath, die von den jungen Leuten organisierte Informationsveranstaltung für ihre gleichaltrigen Wahlberechtigten aus den Stufen 10, 11 und 12, die zum größten Teil in diesem Jahr erstmals zur Wahlurne gehen dürfen. "Bei der Kommunalwahl hatte der Jugendrat schon eine ähnliche Veranstaltung gemacht", erinnert er sich. Und da auch der Seniorenrat die Bürgermeisterkandidaten eingeladen hatte, sich vorzustellen, lag es nahe, auch den jungen Wählern die Möglichkeit zu geben, Detlef Ehlert (SPD), Reinhard Knitsch (Bündnis 90/Die Grünen) und Christoph Schultz (CDU) auf Augenhöhe kennenzulernen.

Allgemeine Fragen wie "Warum wollen Sie Bürgermeister werden?", "Was gefällt Ihnen an Erkrath?" oder "Warum sollten die Bürger gerade Sie wählen?" mischten die jungen Leute mit ganz speziellen Themen, die ihre Altersgruppe betreffen: Was wird der künftige Bürgermeister für die Schulen tun und wie will er Erkrath für Jugendliche attraktiv machen? Erst verhaltenes Kichern, dann aber viel Applaus erntete Christoph Schultz für seine Aussage, dass er die Schulen, die heute "einen trostlosen Anblick" bieten, wieder zu Orten machen will, "wo die Schüler gerne hingehen". "Wie auf der Bahnhofstoilette" dürfe es dort nirgends aussehen. Dass viele nötige Sanierungen in den Schulgebäuden auf der Strecke blieben, liege daran, dass die Stadtverwaltung Beschlüsse des Rates nicht umsetze, führte Reinhard Knitsch aus. Detlef Ehlert empfahl den Zuhörern, sich für ihre Belange selbst aktiv einzusetzen. Wenn Jugendliche Eigeninitiative zeigen, werden sie auch Unterstützung im Rat finden. Der Einsatz der BMX-Fahrer und Skater für die Rollsportanlage in Alt-Erkrath sei ein Beispiel dafür.

Alle drei Kandidaten legten den Schülern nahe, von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen: "Geht wählen!" Diese Chance sei auch heute schließlich noch nicht in allen Ländern Selbstverständlichkeit.

(nima)
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