Erkrath Kirchen sammeln für eine Schule in Haiti

Erkrath · Beim Gemüsesuppen-Essen im Pfarrsaal wurde um Spenden für die Opfer von Wirbelsturm Matthew gebeten.

 Die Schweizerin Paula Iten (mit Schiff) erzählte beim fairen Spendenessen im Pfarrsaal von St. Johannes über die momentane Situation in Haiti.

Die Schweizerin Paula Iten (mit Schiff) erzählte beim fairen Spendenessen im Pfarrsaal von St. Johannes über die momentane Situation in Haiti.

Foto: D. Janicki

Dass die Ärmsten der Armen in Haiti im vergangenen Jahr wieder einmal von der Katastrophe des Wirbelsturms Matthew buchstäblich heimgesucht wurden, konnte den Erkrather Besuchern des Spendenessens im Pfarrsaal der katholischen Gemeinde drastisch und deutlich vor Augen geführt werden. Die Präsidentin der schweizerischen Stiftung "Hand in Hand", Paula Iten, war vor wenigen Tagen aus Haiti zurückgekehrt und berichtete über Verwüstungen, Verunreinigungen und Krankheiten.

Dem Erkrather Verein "Ökumenische Initiative für die Eine Welt", der sich für die Verbesserung der Gesundheit und der Hygiene in Haiti einsetzt, ist Paula Iten seit 35 Jahren verbunden. Sie berichtet authentisch, hält Vorträge und sie vermittelt Unterstützungsprojekte. Der Erkrather Verein ist dankbar für die qualifizierte Hilfe. Und das Spendenessen in der Fastenzeit spült nicht nur Geld in die Vereinskasse für lebensnotwendige Projekte in Haiti. Es ist vielmehr auch ein Ort der Begegnung der Freunde und Förderer der Haiti-Unterstützer.

So konnte die Vereinsvorsitzende Ingrid Fehrenbacher zum Spendenessen auch Bürgermeister Christoph Schultz begrüßen. Schließlich ist Erkrath durch die Initiative des Haiti-Vereins seit 2014 Fairtrade-Stadt. Iten berichtet von Latrinen-Verpestung, von verseuchtem Wasser, das Cholera-Krankheit verbreitet und von zerstörten Schulgebäuden, die eine normale Entwicklungshilfearbeit vor ganz neue Aufgaben stellt. So wurden unzählige einfache mobile Wasserlabors mit sogenannten Wata-Apparaten ausgerüstet, die Hypochlorid herstellen. Mit Hilfe dieses Chlors kann schlechtes Wasser in Trinkwasser umgewandelt werden. Die Anleitung durch eigens dafür ausgebildete Haitianer erfordert Geld.

Das ist nur ein Beispiel für die Unterstützung der Menschen im Katastrophengebiet. Hilfe zur Selbsthilfe ist das noch nicht. Dafür wird Saatgut an die Bauern verteilt. Denn vor dem Wirbelsturm-Unglück galt das Hinterland um die Stadt Jeremie als Kornkammer Haitis. Jetzt müssen die Felder von unzähligen umgestürzten Bäumen befreit werden, um erneut Korn auszusäen. Iten setzt sich dafür ein, dass die Feldrodungen durch Räumfahrzeuge unterstützt werden. Dann gibt es noch die Latrinen-Verseuchungen, die mit dem zur Verfügung gestellten Desinfizierungsmittel bekämpft werden. Die Menge einer Trinkwasser-Verschlusskapsel hilft, um den unerträglichen Gestank zu vertreiben. Warum es nach dem Erdbeben von 2010 jetzt die Haitianer erneut trifft, fragen sich nicht nur die Haiti-Freunde und -Förderer in Erkrath. Umso wichtiger sei die Aufklärung der Not und Hilflosigkeit der Menschen. Dazu dient das Spendenessen, das der Verein seit 30 Jahren organisiert.

Und natürlich um Geld einzusammeln, damit die Förderprojekte durchgeführt werden können. Als Cornelia Cloos und Susanne Reichelt-Schlüter die Gemüsesuppe in der Pfarrsaal-Küche zubereiteten, haben sie diese Anliegen maßgeblich unterstützt.

(gund)
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