Erkrath Kreisel helfen gegen Lärm und Stau

Erkrath · Verkehrsplaner haben zwei von vier vorgeschlagenen Kreuzungen zum Umbau empfohlen.

 Durchfluss verbessern: An der Kreuzung Neanderstraße/Kreuzstraße treffen sich die beiden Hauptverkehrsadern von Alt-Erkrath.

Durchfluss verbessern: An der Kreuzung Neanderstraße/Kreuzstraße treffen sich die beiden Hauptverkehrsadern von Alt-Erkrath.

Foto: stephan Koehlen

Die Stadt Erkrath denkt darüber nach, neue Kreisverkehre zu bauen. Auslöser war der Lärmaktionsplan (LAP II), da Kreisel den Verkehrsfluss verflüssigen und aufheulende Motoren beim Anfahren bei grüner Ampel entfallen. Die Verwaltung hatte das Verkehrsplanungsbüro Runge aus Düsseldorf beauftragt, Machbarkeitsstudien für Kreisverkehre an vier Kreuzungen in Alt-Erkrath durchzuführen. Die Ergebnisse wurden nun im Planungsausschuss vorgestellt.

Wie Hans-Rainer Runge erklärte, könne sein Büro den Bau von zwei der vier Kreisverkehre empfehlen, rate von den anderen beiden jedoch ab. Zum einen handelt es sich um die Kreuzung Düsseldorfer Straße/Morper Allee (1). Dort könne ein Kreisverkehr von 30 Metern Außendurchmesser relativ problemlos installiert werden. Auf der stark befahrenen Düsseldorfer Straße (L 357) könne der Durchfluss verbessert werden, außerdem ergäben sich Vorteile für Radfahrer. Ähnlich sieht die Situation an der Kreuzung Neanderstraße/Kreuzstraße (3) aus, wo sich die Hauptverkehrsadern von Alt-Erkrath befinden. Mit einem Kreisverkehr könnte die Verkehrsqualität dieses Knotenpunktes von D auf A verbessert werden. Da der Weidenhof inzwischen abgerissen ist und der Neubau etwas zurückgesetzt wird, wäre auch genug Platz für einen 30-Meter-Kreisel.

Nicht empfehlenswert sei dagegen ein Umbau der Kreuzung Düsseldorfer Straße/Hubbelrather Weg (2). Dort sei ein 28-Meter-Kreisel nur dann möglich, wenn die Böschung des Rosenhof-Grundstücks abgeschnitten und abgestützt würde. Zudem sei die Steigung des Hubbelrather Wegs zu steil und müsste auf 100 Metern ebenfalls angepasst werden. Das sei sehr aufwendig, so dass ein Kreisverkehr an dieser Stelle mehr als doppelt so teuer würde wie im Normalfall. Auch an der Kreuzung Kreuzstraße/Schlüterstraße müsste Boden hinzugekauft werden. Im südwestlichen Quadranten könnten 150 Quadratmeter möglicherweise von der Firma Grundfos erworben werden, doch im Osten grenzt der Friedhof an. Den Friedhof anzuschneiden und noch relativ neue Gräber zu verlegen, erscheint unmöglich.

Die Politiker nahmen die Ausführungen zur Kenntnis und hatten sich ihre eigenen Meinungen gebildet. Marc Göckeritz etwa erklärte, seine Grünen-Fraktion wolle neben den beiden erstgenannten auch den Kreisel am Friedhof realisieren. Winfried Schmidt (CDU) wollte den Empfehlungen Runges folgen und zunächst nur Kreisverkehr 1 und 3 bauen lassen und den Kreis und das Land an den Kosten beteiligen. "Alles andere kann man später klären", so Schmidt. Die SPD habe sich intensiv beraten und halte alle vier Standorte für "geboten und nutzbringend", wie Uli Schimschock erklärte. Besonders ein Kreisel am Friedhof sei interessant, da er den Busverkehr beschleunigen könnte. "Wir sollten die Kirche mal im Dorf lassen", fasste der technische Beigeordnete Fabian Schmidt zusammen.

(RP)
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