Erkrath Künftig werden auch kleine Straßen geräumt

Erkrath · Der Winterdienst in der Stadt wird neu organisiert. Anwohner von kleinen und steilen Straßen müssen ihr Auto nicht mehr weit entfernt parken. Wo nicht geräumt wird, gibt es keine Gebühren.

 Die Dechenstraße hat eine Steigung von 18 Prozent. Im Winter oft ein Problem für Anwohner, die weit entfernt parken mussten.

Die Dechenstraße hat eine Steigung von 18 Prozent. Im Winter oft ein Problem für Anwohner, die weit entfernt parken mussten.

Foto: dj

Der astronomische Frühlingsanfang findet in diesem Jahr am Montag, 20. März, statt. Ob es bis dahin noch mal schneit? Auf jeden Fall haben die Politiker vor kurzem im Hauptausschuss ein neues Winterdienstkonzept für die Stadt Erkrath beschlossen.

Die Straßenreinigungssatzung wird nun geändert und das neue Konzept kann dann zum nächsten Winter, der meteorologisch am 1. Dezember dieses Jahres beginnt, umgesetzt werden. Der neue Winterdienst war eines der wenigen Themen im Ausschuss, die nicht kontrovers diskutiert wurden. Politiker aller Fraktionen zeigten sich erfreut und zufrieden mit der Vorlage der Verwaltung, die auf die Pläne einer Arbeitsgruppe zurückgeht, die bereits 2014 gegründet worden war.

Ein Blick auf die Karte zeigt, dass die Routen der zu streuenden Straßen zugleich vereinfacht und optimiert wurden. Alle wichtigen Durchgangs- und Erschließungsstraßen werden erfasst, zusätzlich werden noch einige kleinere Straßen mit aufgenommen.

So werden nun etwa auch der Schlickumer Weg und die Dorfstraße in Hochdahl geräumt. Endlich geräumt im Winter wird auch die Dechenstraße in Hochdahl. Die Straße hat eine Steigung von bis zu 18 Prozent. Bei Schnee hatten Anwohner keine Chance mehr, mit dem Auto zu ihren Häusern zu kommen. Die 30 Anlieger sammelten Unterschriften, weil es vor allem für Alte und behinderte Bewohner unzumutbar war, ihr Auto einen Kilometer entfernt am Hochdahler Markt zu parken.

Das System der Vorrangigkeit und Nachrangigkeit entfällt, es gibt jetzt nur noch die Kategorien "wird geräumt" und "wird nicht geräumt", wie Bürgermeister Christoph Schultz klarstellte. Wo nicht geräumt wird, fallen auch keine Gebühren für die Anwohner an. Was die Landes- und Kreisstraßen betrifft, so erklärten sowohl der Kreis Mettmann als auch der Landesbetrieb Straßen NRW, dass sie den Winterdienst in eigener Regie durchführen wollen.

In der Vergangenheit hatte der Bauhof Erkrath diese Aufgaben mit übernommen und dafür Ersatzzahlungen von Land und Kreis erhalten. Detlef Ehlert mahnte an, vor allem die K7/ Erkrather Straße zwischen Alt-Erkrath und Unterbach dürfe nicht als letzte angegangen werden. Wie schnell Kreis und Straßen NRW im Falle des Schneefalls ihrer Verpflichtung nachkommen werden, ist aber nicht gewiss. Zumindest die Zusage steht. Im Ausschuss gab es viel Lob für das neue Konzept. Reinhard Knitsch (Bündnis 90/Die Grünen) sprach von einer qualitativen Verbesserung.

"Der Vorteil ist, dass auch mehrere kleinere Straßen bedient werden", so Knitsch. Bernhard Osterwind (BmU) erinnerte daran, dass die Diskussion schon 2010 begonnen habe. "Warum hat das so lange gedauert?" kritisierte er zwar, war dann aber von dem neuen Konzept "angetan und guter Hoffnung". Reinhard Knitsch bat die Verwaltung, von sich aus einen Erfahrungsbericht vorzulegen. "Der Winterdienst funktioniert in Erkrath ganz toll, herzlichen Dank dafür" lobte Regina Wedding (CDU), stellvertretende Bürgermeisterin.

(tpp)
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