Erkrath Messerstecherei an Schule: Täter in U-Haft

Erkrath · Die Staatsanwaltschaft geht von versuchtem Totschlag aus. Opfer und Täter waren früher Freunde. An der Fuhlrott-Schule kehrte am Montag der Alltag wieder ein. Schulleitung setzt auf Gewalt-Prävention.

Messerstecherei an Hauptschule in Erkrath
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Messerstecherei an Hauptschule in Erkrath

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Der 16-Jährige, der am Freitag auf dem Schulhof der Carl-Fuhlrott-Schule an der Rankestraße einen Mitschüler lebensgefährlich mit einem Messer verletzt hat, ist seit Samstag in U-Haft. Dies teilte Staatsanwalt Thorsten Michael Meyer aus Wuppertal auf Anfrage mit. Mehrmals hatte der Junge auf seinen ehemaligen Freund eingestochen. Zwei Hiebe trafen das Opfer in der linken oberen Körperhälfte. Diese Stiche waren lebensgefährlich. Die Anklage geht weiterhin von versuchtem Totschlag aus. Der Streit unter den beiden ehemaligen Freunden schwelte wohl schon seit längerem und eskalierte beim Aufeinandertreffen der beiden auf dem Pausenhof der Schule.

Das Opfer schwebt nicht mehr in akuter Lebensgefahr, ist aber laut Meyer "noch nicht ganz über den Berg". Der Täter macht derzeit keine Angaben über den Tathergang und sein Motiv. Sollte der junge Mann wegen versuchten Totschlags verurteilt werden, drohen ihm maximal zehn Jahre Jugendstrafe.

In der Carl-Fuhlrott-Schule war gestern der Alltag wieder eingekehrt. Ab 10 Uhr fand das Sportfest statt. Einzelne Schüler, bei denen es noch Gesprächsbedarf gab, konnten sich an Lehrer und Sozialpädagogen wenden. Außerdem beobachten die Lehrer ihre Schüler in diesen Tagen besonders aufmerksam. Umgehend nach der Tat hatten die Lehrer mit den Schülern am Freitag über die Geschehnisse gesprochen. "Wir haben das sofort thematisiert", sagt Schulleiterin Karin Malzkorn. Sowohl das Jugendamt als auch der Schulpsychologische Dienst hatte am Freitag ihre Hilfe angeboten.

 Die Polizei hatte am Freitag den Tatort an der Rankestraße weiträumig abgeriegelt. Die Schüler wurden um kurz nach 11 Uhr nach Hause geschickt.

Die Polizei hatte am Freitag den Tatort an der Rankestraße weiträumig abgeriegelt. Die Schüler wurden um kurz nach 11 Uhr nach Hause geschickt.

Foto: ik

Ebenso die Polizei. "In einem Fall mussten wir ein Mädchen durch einen Notfallseelsorger betreuen lassen", sagt Malzkorn. Das Mädchen war aber keine Tatzeugin. Sonst sei keine Hilfe von außerhalb erforderlich gewesen. Lehrer und Sozialpädagogen hätten sich um die Schüler gekümmert.

Vor allem Aufklärung ist Krin Malzkorn jetzt wichtig. Zum Beispiel, dass Messer und gefährliche Gegenstände auf gar keinen Fall in die Schule gehören. "Allerdings können wir nicht jeden Schüler kontrollieren", sagte sie. Ein Fall derartiger Gewalt sei aber in den 40 Jahren des Bestehens der Schule noch nie vorgekommen.

Weiterhin setzt die Hauptschule schon seit längerem auf Gewaltprävention und bringt den Kindern und Jugendlichen bei, Konflikte friedlich zu lösen. "Das Angebot werden wir von der fünften und siebten Jahrgangsstufe jetzt auf die neunte ausweiten", sagte Malzkorn gestern.

(RP)
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