Erkrath Mit anpacken im Naturschutzzentrum

Erkrath · In Bruchhausen können die Mitarbeiter Hilfe gebrauchen. Deshalb wurde mit der IG Erkrath ein Aktionstag geplant.

 Bernhard Mai, Wolfgang Cüppers, Beate Bessoth-Müller (beide IG Erkrath) und Karin Blomenkamp koordinieren die geplanten Einsätze.

Bernhard Mai, Wolfgang Cüppers, Beate Bessoth-Müller (beide IG Erkrath) und Karin Blomenkamp koordinieren die geplanten Einsätze.

Foto: a. blazy

Manchmal laufen die Dinge richtig gut. Oder auch: Unverhofft kommt oft. All das mag Karin Blomenkamp durch den Kopf gegangen sein, als sie vor ein paar Wochen mit Wolfgang Cüppers am Tisch saß. Die Leiterin des Naturschutzzentrums Bruchhausen und der Vorsitzende der IG Erkrath schmieden seither große Pläne. Und sie sind überrascht von der Resonanz, die der "Aktionstag Bruchhausen" bei den Erkrathern findet. Mit insgesamt 28 Projekten rings um das Naturschutzzentrum soll die Einrichtung nachhaltig unterstützt werden. So sollen Ställe und Zäune repariert, Hecken geschnitten oder auch Biotope vom Wildwuchs befreit werden.

"Wir hatten die Projekte schnell zusammen", berichtet Karin Blomenkamp, wie sie gemeinsam mit der IG Erkrath überlegt hat, wo die Hilfe am nötigsten ist. Die eigentliche Idee für den Aktionstag wurde jedoch in den Reihen der Interessengemeinschaft geboren. Dort war man auf der Suche nach einer Alternative zum Bürgeraktionstag. "Daran haben wir uns bislang immer beteiligt. Da er in diesem Jahr nicht stattfinden wird, wollten wir selbst etwas auf die Beine stellen", so Wolfgang Cüppers. Helfende Hände sind vielerorts gerngesehen. Dass die Erkrather nun beim Naturschutz Hand anlegen sollen, hat einen ebenso naheliegenden wie überzeugenden Grund: Seit Jahren kämpft das Naturschutzzentrum um seine Existenz. Trotz des ungebrochenen Engagements, zu dem viele Ehrenamtler einen großen Beitrag leisten, müssen immer wieder Finanzlöcher gestopft werden.

Gerade erst lief der Vertrag mit dem Unternehmen aus, das durch Sandabbau auf dem Gelände den Finanztopf regelmäßig aufgefüllt hatte. "Wir wissen noch nichts Konkretes, aber uns wurde signalisiert, dass der Abbau weitergehen könnte", kommentiert Bernhard May als Mitglied im Stiftungsvorstand die unsichere Lage. Aber auch das würde letztlich nicht dazu führen, das ständige Hoffen und Bangen um die Zukunft des NSZ Bruchhausen zu beenden. Dass vor diesem Hintergrund vieles liegenbleibt, was eigentlich dringend erledigt werden müsste, aber auch Geld kosten würde, versteht sich von selbst.

Dass nun die IG Erkrath ihre aktive Unterstützung angeboten hat, muss wohl als glückliche Fügung verstanden werden. Und tatsächlich: Seit die Projekte auf der Homepage der Interessengemeinschaft und des Naturschutzzentrums ausgeschrieben sind, laufen bei Wolfgang Cüppers die Drähte heiß. Die Trillser Feuerwehr wird den alten Holzstall reparieren, die Karnevalsgesellschaft baut Verbissschutzgitter um Obstbäume und mehrere Erkrather Firmen haben ihre fachkundige Unterstützung zugesagt.

Noch gibt es Projekte, die darauf warten, dass sich jemand ihrer annimmt. "Wir würden uns freuen, wenn sich Erkrather Vereine beteiligen", hofft Cüppers darauf, dass nichts von dem ungetan bleibt, was eigentlich erledigt werden müsste.

(RP)
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