Erkrath Naturschutzzentrum braucht Sponsoren

Erkrath · Seit die Sandgrube nicht mehr in Betrieb ist, fehlen der Einrichtung deren Erlöse als wichtige Einnahmequelle.

 Wilfried Schmidt (l.) von der Stiftung Naturschutzgebiet Bruchhausen und Vorstandskollege Klaus Bauer (r.) freuen sich, dass Apotheker Klaus Sauerweins Kunden Taler für das Naturschutzzentrum gespendet haben.

Wilfried Schmidt (l.) von der Stiftung Naturschutzgebiet Bruchhausen und Vorstandskollege Klaus Bauer (r.) freuen sich, dass Apotheker Klaus Sauerweins Kunden Taler für das Naturschutzzentrum gespendet haben.

Foto: Nicole Marschall

Umweltschutz und Umweltbildung machen sich nicht von allein. Im Naturschutzzentrum Bruchhausen zählt daher jeder Euro, um die Angebote aufrecht halten zu können. Seit die Sandgrube nicht mehr in Betrieb ist, fehlt aber eine wichtige Einnahmequelle.

Im Märchen "Tischlein, deck dich!" verdaut ein Goldesel sein Futter zu Goldtalern. Fein raus wäre die Stiftung Naturschutzgebiet Bruchhausen, wenn die Esel, die auf dem Gelände des Naturschutzzentrums leben, das auch könnten. Denn seit der Betreiber die Aussandung der benachbarten Sandgrube eingestellt und die Grube an den Kreis Mettmann verpachtet wurde, fehlt der Einrichtung eine wichtige Einnahmequelle. "Die Erlöse aus der Sandgrube gingen zum Teil an die Stiftung", erklärt Wilfried Schmidt, Vorsitzender der Stiftung, "bis Ende 2015 die Aussandung eingestellt wurde. Damit standen wir vor der Frage, wie wir das Naturschutzzentrum weiter finanziert kriegen."

Ganz gelegen kam der Stiftung als Träger des Naturschutzzentrums sowie der Flächen des Naturschutzgebietes Bruchhausen und weiterer Flächen beispielsweise im FFH-Naturschutzgebiet Neandertal da die Bevorzugung des Cleverfelds für den Neubau der Feuer- und Rettungswache in Hochdahl. Denn um sowohl die Naturschutzaufgaben als auch die umweltpädagogischen Angebote der Einrichtung weiter aufrecht erhalten zu können, müssen vor allem Mitarbeiter (darunter zahlreiche 450-Euro-Kräfte, haupt- und freiberufliche Mitarbeiter und junge Leute, die ein freiwilliges ökologisches Jahr absolvieren) bezahlt werden. Einen Großteil der Personalkosten deckt jetzt die Pacht, die die Stadt Erkrath fürs Cleverfeld zahlt. Weitere Kosten muss die Stiftung hauptsächlich durch Spenden begleichen. Aktuell wird das Gebäude, das früher von einem Schäfer auf dem Gelände des Naturschutzzentrums genutzt wurde, zu einer Naturschutzwerkstatt umgebaut. "Dort können junge Leute handwerkliche Fertigkeiten erlernen und etwas für den Umweltschutz tun", erklärt Schmidt. Für die Naturschutzwerkstatt sind drei FÖJ-ler und ein zusätzlich eingestellter Mitarbeiter zuständig.

Dass hier jeder Cent gebraucht wird, weiß auch Klaus Sauerwein, Inhaber der Millrather Apotheke. Vor gut zehn Jahren widmete er seine erste Taler-Sammelaktion daher bereits dem Naturschutzzentrum. Diesmal sammelte er wieder für Bruchhausen. Zur Erklärung: Für ihre Einkäufe erhalten die Kunden der Millrather Apotheke Rabatt-Taler, die sie sammeln und für vergünstigte Einkäufe einsetzen können. Sie können die Taler aber auch spenden. Alle paar Monate überreicht Sauerwein dann den Barwert der Taler einer gemeinnützigen Einrichtung. Bei der letzten Aktion kamen 600 Euro fürs Naturschutzzentrum zusammen. Der nächste Taler-Spendenbetrag geht ans Deutsche Rote Kreuz Erkrath.

(nm)
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