Erkrath Neandertaler gibt Erkrath Gesicht

Erkrath · Wie können wir die Stadt verschönern? Dieser Frage ging zum zweiten Mal der Runde Tisch "Zukunft Erkrath" in der Caritas-Begegnungsstätte nach. Die Teilnehmer haben sich zum Ziel gesetzt, Pläne zur Verschönerung zu entwickeln. Sie möchten aber auch dafür sorgen, dass Erkrath lebendiger und die Identifikation mit der Heimat gestärkt wird.

Bislang hat sich bei der Initiative schon Einiges getan: Von 20 Ideen, die beim ersten Treffen notiert wurden, wurden bereits zehn angegangen. Die Koordination der Gespräche liegt bei Künstler Ralf Buchholz, der Gründer der Neanderartgroup ist. Sein Anliegen ist vor allem die Verschönerung trister Flächen. Dazu hat er bereits im Juli in einem Projekt mit der Künstlergruppe "Style is art" vier Pfeiler der Autobahnbrücke im Neandertal mit großflächigen Bildern gestaltet.

Diese zeigen unter anderem die Evolution des Menschen. "Es muss ja nicht jedes Mal ein so knalliges, auffälliges Bild sein", sagte Buchholz. "Schlichte Muster in dezenten Farben würden aber beispielsweise die Unterführung unter den Bahngleisen in Hochdahl von ihrem Grau befreien." Auch die Stromkästen in Alt-Erkrath sollen einen neuen Anstrich bekommen. "Wir haben acht Kästen, die von Künstlern gestaltet werden können, und sogar schon Sponsoren", berichtete er. Diese finanzieren die Farben und können sich über einen Stromkasten freuen, der passend zu ihrem Verein oder Geschäft gestaltet wird.

"Als Sponsoren haben sich bisher die Große Erkrather Karnevalsgesellschaft, unser Runder Tisch und die Neanderartgroup gemeldet." Auch die Zahnarztpraxis Dr. Rudolf, Euronic, Knopf und Stoff und die Interessengemeinschaft Erkrath haben Interesse an den Kästen bekundet. "Allerdings müssen wir abwarten, bis wir eine geeignete Beschichtung haben, welche die Bemalung vor Graffiti schützt", so Buchholz. Farbschmierer hatten kurz nach der Fertigstellung die Pfeiler unter der Autobahnbrücke verunstaltet.

Ein weiteres Projekt könnte bald realisiert werden. "Wir wollen die Silhouette des Neandertalers, die den meisten vom Fundort her als Statue bekannt ist, als Symbol Erkraths etablieren und in der Stadt verteilen", erklärte Metzgermeister Dirk Hanten. "Der Gedanke dahinter ist, ein einheitliches Motiv zu wählen, das Privatpersonen und Geschäftsleute nach ihrem Belieben gestalten können." Auch die Weitergabe von Neandertalern an Schulen und Kindergärten, die ihr Exemplar dann verschönern können, sei möglich. Schon bald könnten dann viele bunte, lebensgroße Neandertaler das Stadtbild prägen.

(rab)
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