Erkrath Politik will Spazierweg statt Brücke

Erkrath · Die marode Holzbrücke an der Bachstraße sollte eigentlich durch ein Aluminium-Bauwerk ersetzt werden. Der Planungsausschuss hat jetzt ein anderes Signal gesetzt: Die Brücke sei verzichtbar, stattdessen könne der Trampelpfad an der Düssel zum Weg ausgebaut werden.

 Es gibt schon einen Trampelpfad entlang der Düssel nahe der Bachstraße, aus dem ein Weg werden könnte.

Es gibt schon einen Trampelpfad entlang der Düssel nahe der Bachstraße, aus dem ein Weg werden könnte.

Foto: achim blazy

Die Forderung nach einem möglichst durchgehenden Spazierweg entlang der Düssel ist alt und durch das Stadtentwicklungskonzept auch schon auf der Liste dessen, was die Verwaltung in den nächsten Jahren in die Tat umsetzen soll. Passiert ist seither "aus Kapazitätsgründen", wie es aus der Stadtverwaltung heißt, noch nichts, aber die Idee könnte jetzt - buchstäblich - ein Stück weit realisiert werden.

Impulsgeber dafür war der Seniorenrat, dessen Vertreter im Planungsausschuss die lange Diskussion darüber, ob die Brücke an der Bachstraße denn nun verzichtbar sei oder nicht, mit einem Vorschlag in eine neue Richtung lenkte: Statt eines teuren Brücken-Neubaus solle die günstige Gelegenheit ergriffen und aus dem dortigen Trampelpfad an der Düssel endlich ein ordentlicher Spazierweg gemacht werden.

"Diese Idee hat Charme", befand dann auch prompt die SPD, die den Neubau ohnehin aus Kostengründen verschieben wollte - weil die Brücke, die jetzt errichtet werden würde, im Zuge der längerfristig geplanten Bebauung der Fläche Erkrath-Nord in Richtung Am Brockerberg (Hauptschule) versetzt werden müsste, was laut Verwaltung mit weiteren 81.000 Euro zu Buche schlägt.

Weil auch die BmU auf Sparkurs ist - sie schlug vor, den Brückenneubau dem künftigen Investor für Erkrath-Nord zu überlassen, der das Bauwerk ja zur verkehrstechnischen Erschließung des Gebiets brauche - war die Mehrheit für den späteren gemeinsam Antrag mit folgendem Inhalt schon gefunden: den Beschluss zum Brücken-Neubau aufzuheben und stattdessen den Parallelweg, sprich den jetzigen Trampelpfad am Düsselufer gangbar zu machen. Zumal sich auch noch die Grünen dafür erwärmen konnten. Die Notwendigkeit einer Wohnbebauung für Erkrath-Nord sehen die Grünen allerdings nicht, sie sind für die Schonung von Freiflächen, also gegen die weitere Versiegelung des Stadtgebiets durch Bebauung. Das sieht die Verwaltung anders.

In ihrer Vorlage für den Ausschuss betont sie, dass der Bedarf an bezahlbarem Wohnraum im Umfeld der Rheinschiene "sehr groß" sei. Für Erkrath-Nord gebe es auch schon einen Bebauungsplan, der jedoch überarbeitet werden müsse. Vor 2020 wird auf dem Gelände aber wohl nichts akut, weil die Verwaltung derzeit mit der Bauplanung für die Schmiedestraße, mit dem Projekt Soziale Stadt und der Gebietsentwicklung Wimmersberg schon reichlich beschäftigt ist. Folglich ist auch noch nicht klar, was in Erkrath-Nord gebaut werden soll. In der Vorlage für den Ausschuss heißt es, zwanzig Prozent der Fläche seien für sozialen Geschoss-Wohnungsbau vorgesehen, für den Rest wären Einfamilienhäuser geplant. Eventuell würde aber doch noch mehr Raum für Geschosswohnungsbau gebraucht.

(RP)
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