Erkrath Realschule Alt-Erkrath muss sich bewähren

Erkrath · Die erforderlichen 50 Anmeldungen für das fünfte Schuljahr kamen diesmal nicht zusammen. Wiederholt sich das, droht das Aus.

 Die Realschule an der Karlstraße in Alt-Erkrath benötigt zum Schuljahr 2016/17 dringend mehr Anmeldungen.

Die Realschule an der Karlstraße in Alt-Erkrath benötigt zum Schuljahr 2016/17 dringend mehr Anmeldungen.

Foto: Dietrich Janicki

Die Realschule an der Karlstraße in Alt-Erkrath ist angezählt. Mit Beginn des neuen Schuljahrs steht sie unter Beobachtung der Bezirksregierung in Düsseldorf. Der Grund: Die erforderlichen Anmeldezahlen von 50 Kindern für das fünfte Schuljahr sind nicht zusammengekommen. Ein Jahr lang wird die Bezirksregierung dies dulden. Sollte sich die Situation jedoch auch im darauffolgenden Schuljahr nicht bessern, droht der Realschule die Schließung.

Holger Heneweer von der Bezirksregierung informierte am Donnerstag die Mitglieder im Ausschuss für Schule und Sport über die Situation der beiden Realschulen in Erkrath. "Die Realschule in Hochdahl hatte einen so großen Zulauf, dass Schüler umgeleitet werden mussten", sagte er. Das bedeutet übersetzt: Die Schule musste 18 Schüler ablehnen. Die sollten im besten Fall alle zur Realschule in Alt-Erkrath wechseln. Doch dort kamen nur elf Schüler an. Die restlichen Eltern haben sich für eine andere Schule entschieden, möglicherweise auch außerhalb der Stadtgrenzen. Genaues konnte der für Schulen in Erkrath zuständige Dezernent Ulrich Schwab-Bachmann nicht sagen.

Genug Schüler für jeweils zwei Eingangsklassen an den Realschulen wären laut Heneewer vorhanden. Nur die Verteilung stimmt nicht. Dies, so hofft er, könnte sich wieder ändern, wenn die seit längerem vakante Schulleiterstelle in Erkrath sowie eine Lehrerstelle wieder besetzt würden. Denn dann könnte auch der häufige Unterrichtsausfall gestoppt werden. Derzeit gibt es drei Bewerber für die Stelle des Schulleiters. Heneweer hofft, dass das Auswahlverfahren zum Schuljahresbeginn abgeschlossen sein wird. Sicher ist das aber nicht.

Das größte Manko der Realschule in Alt-Erkrath, so die Mitglieder des Ausschusses, sei der schlechte Ruf der Schule in der Öffentlichkeit. Ob der sich so schnell, nämlich innerhalb eines Jahres, entkräften lasse, sei fraglich. Dennoch hofft Heneweer, dass beide Realschule in Erkrath eine Zukunft haben. Und Schwab-Bachmann erklärte, dass man alles versuchen werde, die Anmeldezahlen an der Realschule Alt-Erkrath künftig zu erreichen, um damit die Schule langfristig zu sichern. Eine Schließung wäre aber auch im schlimmsten denkbaren Fall nicht zwingend nötig. "Dependance-Lösungen sind immer möglich", sagte Heneweer.

Probleme mit zu geringen Anmeldungen haben die anderen weiterführenden Schulen in Erkrath nicht, wie die vorgelegten Zahlen zeigen. Das Gymnasium am Neandertal werden ab dem Sommer 90 neue Schüler besuchen, am Gymnasium in Hochdahl sind es sogar 102.

Aufschluss gibt die Aufstellung aber auch über Schüler, die außerhalb Erkraths zur Schule gehen. Im laufenden Schuljahr besuchen allein 240 Erkrather Kinder und Jugendliche Schulen in Düsseldorf. Hinzu kommen weitere die in andere umliegende Städte pendeln. Ein Grund für die Schüler ist der Besuch einer Gesamtschule. 27, so Schwab-Bachmann, hätten sich für die neue Gesamtschule in Hilden entschieden.

Allerdings profitiert auch die Stadt Erkrath von pendelnden Schülern. Im laufenden Schuljahr sind das 335, die aus anderen Städten kommend, in Erkrath beschult werden.

(RP)
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