Erkrath Richling lässt Wortgewitter auf die Zuschauer los

Erkrath · Mathias Richling kann auf 40 Jahre Bühnenerfahrung zurückblicken. Viel hat sich in diesen Jahren verändert. Nicht nur der Künstler selbst, sondern auch die Bundesrepublik. In diesen vier Dekaden haben es die Bürger gelernt, aufzumucken und von ihren demokratischen Rechten Gebrauch zu machen. Maßgeblich daran beteiligt waren die Kabarette, die sich als Steigbügelhalter für die neue ungezügelte Diskussionsfreude entpuppten.

Mathias Richling ist ein Kabarettist, dem permanent der Gaul durchgeht. Er holt das Polit-Personal von Regierung und Opposition auf die Bühne, stellt es zur Rede, dreht jedes Wort um, bis die Floskeln purzeln und die Hülsen sichtbar werden. Die Verschmelzung von Fiktion und Realität verbunden mit diesem Gemisch entzündet ein Pointen-Feuerwerk.

In seinem neuen Programm "Richling spielt Richling", mit dem er jetzt in der Stadthalle gastierte, sind das unendlich viele. Wiederum bemühte Richling in der mit fast 400 Zuschauern gut gefüllten Stadthalle nicht nur das aktuelle Politpersonal auf die Bühne, sondern auch Personen von historischer Bedeutung, bei denen ein satirisches Nachhaken gerechtfertigt ist. In seinem aktuellen Programm untersucht Richling die politische Wirklichkeit mit der Geschichte. Populäre Richling-Klassiker wie Angela Merkels Besuch bei Sigmund Freud oder Ex-Bundespräsident Köhler im verzweifelten Kampf mit dem Teleprompter sind Teil des neuen Programms.

Unterschiedlichste Stühle, bestückt mit Jacken, Schal, und Decke, dienten ihm als Dekoration und Bühnenbild. Als Meister der Stimmenimitation, gespickt mit der sofort wiedererkennbaren Mimik und Gestik bekannter Persönlichkeiten machte diesen Abend zu einem Schauspiel.

Dieser Kabarettist lässt Wortgewitter auf seine Zuschauer los, verteilt mit unschuldigem Blick Einsichten und Ansichten.

(RP)
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