Erkrath Schauspielerin erobert von Trills aus die Welt

Erkrath · Vivien Wulf hat sich mit 20 Jahren in der Filmbranche einen Namen gemacht. Zuletzt stand sie für die Serie "Der Alte" vor der Kamera.

 Die Erkrather Schauspielerin Vivien Wulf ist bekannt unter anderem aus der Serie-Traumschiff. RP-Foto

Die Erkrather Schauspielerin Vivien Wulf ist bekannt unter anderem aus der Serie-Traumschiff. RP-Foto

Foto: Janicki, Dietrich (jd-)

Arbeiten, wo andere Urlaub machen - für Vivien Wulf ist das fast schon zur Routine geworden. Nach zwei Gastspielen für die ZDF-Reihe "Kreuzfahrt ins Glück" (Kroatien und Provence) sicherte sich die Erkrather Schauspielerin nun eine Hauptrolle auf der Mutter aller Kreuzfahrtschiffe. Mit dem "Traumschiff" reiste sie von Thailand über Myanmar und Indien nach Sri Lanka und schwärmt von einem großen Abenteuer. "Ich hab gar nicht erst ausgepackt, sondern mich bei den Landgängen direkt unter die Menschen gemischt", erzählt Vivien. Sie sei kulturbegeistert und versuche deshalb, bei Dreharbeiten im Ausland so viel wie möglich von Land und Leuten mitzubekommen.

Vivien Wulf ist erst 20, doch in der TV-Branche schon lange zu Hause. "Als Kind habe ich meiner Familie ständig etwas vorgespielt", sagt sie lächelnd. Ihre Mutter kapitulierte irgendwann, meldete sie bei einer Agentur an. Was folgte, klingt wie ein Realität gewordener Teenie-Traum. Mit 14 Jahren debütierte sie in der Ken-Follett-Romanverfilmung "Eisfieber" an der Seite namhafter Kollegen wie Heiner Lauterbach oder Katharina Wackernagel.

"Für den allerersten Dreh war das natürlich eine Riesennummer", erinnert sie sich. Zu erzählen hat Vivien viel, etwa wie sie für die Action-Serie "Alarm für Cobra 11" an einem Helikopter hängend den Düsseldorfer Medienhafen überflog. Doch privat mag sie ihr ganz normales Leben im heimischen Trills. "Ich rede nicht ausschweifend über Filmdrehs. Andere gehen auch zur Arbeit, das ist keine große Sache", sagt sie zurückhaltend. Auf Freunde und Familie kann sie sich verlassen, was angesichts längerer Drehreisen nicht selbstverständlich scheint.

Wenn die Mädels am Wochenende feiern gehen, muss Vivien oft passen. "Meine Oma hat neulich ihren 70. gefeiert. Die ganze Familie war da. Und wer hat gefehlt?" Die Aktrice nimmt es gelassen: "Wir feiern einfach nach." Und wie war das in der Schule? Vivien verdreht die Augen. "Nicht leicht", gesteht sie lachend. Dennoch legte sie viel Wert darauf, ihr Abitur zu machen. "Ich war aber auf einer privaten Schule in Wuppertal." Die staatlichen Schulen hätten bei der großen Anzahl der Fehlstunden nicht mitgespielt.

Doch was sich die ehrgeizige Blondine in den Kopf setzt, zieht sie durch. Lange stillsitzen kann sie sowieso nicht. "Ich hab mich jetzt an der Uni Düsseldorf für Kunstgeschichte eingeschrieben. Futter fürs Hirn", sagt die gebürtige Karlsruherin. Das Schöne, das Ästhetische reizt sie. Letztes Jahr absolvierte sie ein zweimonatiges Praktikum bei einer Fotografin in New York. Ihre Lieblingsmotive: "Tiere und Häuser." Vorbilder hat Vivien nicht, aber es gibt Künstler, die sie inspirieren - allesamt Mythen: Marilyn Monroe, James Dean, Audrey Hepburn. "Deren Art zu spielen war jeweils einmalig", sagt sie. Auch Vivien würzt ihre Darstellungen mit eigener Note, schlägt gerne Verbesserungen am Drehbuchtext vor. Gelernt hat sie ihr Handwerk am Set. "Ich möchte aber gerne fortbildende Workshops besuchen, vor allem zur Rollenarbeit", schmiedet sie Zukunftspläne.

Zunächst aber wartet in diesem Sommer das nächste Projekt, "diesmal in Kanada." Viviens Reise geht weiter - und trotzdem hebt sie nicht ab.

(ft)
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