Erkrath Schmiedestraße : Politik streitet über Bebauung

Erkrath · Das Planverfahren für den Bereich soll wieder aufgenommen und ein Investorenwettbewerb ausgeschrieben werden, fordert die CDU.

 Wolfgang Teiwes (l.) und Joachim Niehus gehören zur Initiative, die Altenwohnungen in der ehemaligen Schule Schmiedestraße befürwortet.

Wolfgang Teiwes (l.) und Joachim Niehus gehören zur Initiative, die Altenwohnungen in der ehemaligen Schule Schmiedestraße befürwortet.

Foto: dj

Die CDU-Fraktion möchte die innerstädtische Entwicklung an der Schmiedestraße in Hochdahl forcieren. Dazu stellte sie einen Antrag auf Durchführung eines Investorenwettbewerbs, der von der Verwaltung positiv beurteilt und im Planungsausschuss (PlUV) zur Abstimmung gestellt wurde. Doch zuvor wurde heiß und ausgiebig diskutiert.

Hintergrund: Das Gebiet an der Schmiedestraße stand schon vor Jahren im Fokus der Planungen. Diese wurden jedoch 2008 zurückgestellt, bis ein neues Stadtentwicklungskonzept auf dem Tisch liegt. Nachdem dieses im Jahr 2015 verabschiedet wurde, passierte von städtischer Seite jedoch zunächst einmal nichts.

Stattdessen bildete sich eine Initiativgruppe aus Bürgern um den Architekten Wolfgang Teiwes, die sich der ehemaligen Realschule an der Schmiedestraße annehmen und Pläne für einen Umbau zu einer seniorengerechten Wohnanlage erarbeiten wollte. Die Stadt gab der Gruppe "Dependance" ein Jahr Zeit, bis November 2016, um ihre Pläne vorzulegen, jedoch ohne Garantie, dass diese auch umgesetzt würden.

Die CDU kam der Gruppe nun mit ihrem Antrag zuvor. Darin heißt es, das Planverfahren für den Bereich Schmiedestraße solle wiederaufgenommen werden und ein Investorenwettbewerb zur Sicherung der größtmöglichen städtebaulichen Qualität durchgeführt werden. Angestrebt werde eine Mischung aus Geschosswohnungsbau, Stadthäusern und verdichteter Einfamilienhausbebauung (Reihen-, Ketten-, Doppelhäuser). Die Vorgaben sollen offenlassen, ob das ehemalige Schulgebäude in die Planungen einbezogen oder abgerissen wird. Die CDU begründet ihren Antrag mit der hohen Nachfrage an Wohnraum. Bereits im Stadtentwicklungskonzept sei der Standort mit der höchsten Priorität (A+) bewertet worden.

Im Ausschuss kam es zum Streit darüber, ob man die Planung wie von der CDU beantragt auf "eine breitere Basis" stellen solle, oder ob man zunächst der Bürgerinitiative den Vorzug geben solle. CDU und FDP witterten eine "Privilegierung" ob der von "Dependance" vorgesehen Seniorenwohnungen. Marc Göckeritz (Grüne) sprach von einem "Affront" gegen die Initiative und lehnte eine Vollbebauung grundsätzlich ab. Gegen die Idee, die Ergebnisse der Initiative in einen Investorenwettbewerb einfließen zu lassen, hatte Thomas Spiritus (BmU) urheberrechtliche Bedenken. Schließlich wurde die Sitzung unterbrochen, damit Architekt Wolfgang Teiwes selbst zu Wort kommen konnte.

Die Initiativgruppe sei ursprünglich aktiv geworden, um das Schulgebäude zu erhalten, so Teiwes. Die Gebäudeplanung sei abgeschlossen und solle als nächstes mit dem Landesbauministerium abgestimmt werden. Das Ministerium habe zugesagt, einen externen Moderator zu bezahlen. "Eigentlich wollten wir unsere Pläne erst im November vorstellen", sagte Teiwes. Doch nun werde man schon in der nächsten Woche an die Fraktionen herantreten. Die Verwaltungsvorlage (dem CDU-Antrag folgend) wurde schließlich mit Mehrheit angenommen.

Der Entwurf der Initiativgruppe könnte dann einer der Beiträge im Investorenwettbewerb werden.

(tpp)
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