Erkrath Speed-Dating mit Unternehmern

Erkrath · Schüler der elften Klassen haben die Möglichkeit, mit Unternehmen aus der Region in Kontakt zu kommen.

 An Tischen in der Aula des Gymnasiums konnten die Schüler ganz zwanglos mit Vertretern von Firmen sprechen.

An Tischen in der Aula des Gymnasiums konnten die Schüler ganz zwanglos mit Vertretern von Firmen sprechen.

Foto: Dietrich Janicki

In der Aula des Hochdahler Gymnasiums trafen sich Vertreter verschiedener Berufe mit Schülern zu den Berufsbildgesprächen. Die Messe gibt den Jugendlichen aus den elften Klassen (Q1) jedes Jahr die Möglichkeit, sich über Berufsbilder zu informieren sowie erste Kontakte zu Unternehmen zu knüpfen. Wie beim Speed-Dating sitzen die Experten an 42 Tischen und die Schüler können sich dazusetzen und Fragen stellen. Nach rund 20 Minuten werden die Tische dann gewechselt.

"Auf diese Weise können an einem Vormittag vier bis fünf Gespräche geführt werden", erklärte Christof Krügermann, Schulleiter des Hochdahler Gymnasiums. Die beiden Erkrather Gymnasien organisieren die Veranstaltung jedes Jahr gemeinsam mit den Rotariern und dem Wirtschaftsverband. Die Vielfalt der dargestellten Berufsbilder ist deutlich gewachsen. "Wir haben mittlerweile ein Netzwerk aus Bekannten und ehemaligen Schülern, die hierherkommen", so Krügermann. In diesem Jahr waren von Zahnmedizin über Grafikdesign bis zur Landschaftsarchitektur verschiedenste Branchen vertreten. "Wichtig ist uns auch, dass wir die handwerklichen Berufe stärker mit einbinden", sagte Hans Gruttmann, Schulleiter des Gymnasiums am Neandertal. "Diese Berufe haben viele unserer Schüler gar nicht so auf dem Schirm, dabei bieten sie sehr gute Zukunftsaussichten."

Tatsächlich strömten die meisten der rund 190 Jugendlichen direkt zu den Tischen, an denen die "Klassiker" wie Jura, BWL oder Medizin vorgestellt wurden. Allgemeinmedizinerin Dr. Nicoline Pan ermutigte die Schüler dazu, sich nicht vom hohen Numerus Clausus von einem Medizinstudium abschrecken zu lassen. "Wer wirklich Arzt werden möchte, findet einen Weg", sagte sie. Zum Beispiel biete auch die Bundeswehr dieses Studium an - dann müsse man sich aber auch für 17 Jahre verpflichten. Viele Studenten zöge es auch ins europäische Ausland. In Polen, Österreich oder Ungarn sei der NC nicht so entscheidend, dafür gebe es oft einen Eignungstest.

Deutlich leichter fällt der Einstieg momentan im Handwerk aus. "Wir Schreiner finden immerhin noch Azubis, aber für viele Handwerksberufe bewirbt sich kaum noch jemand", berichtete Schreinermeister Thorsten Ponge. Dennoch sei der Fachkräftemangel auch in seiner Sparte spürbar. "Dabei gibt es im Handwerk viele Möglichkeiten zur Weiterentwicklung. Man kann ja nach der Ausbildung noch BWL oder Architektur studieren, in die Produktentwicklung gehen oder in Möbelhäusern arbeiten." Ihn selbst habe das Handwerk gereizt, weil er sich schon früh selbstständig machen wollte. "Und Holz ist ein sehr vielseitiger Stoff, mit dem man Schönes erschaffen kann."

Als sehr vielseitig bewarb auch Susanne Haase ihre Branche. Die Bauingenieurin erklärte den Jugendlichen, dass man in diesem Beruf ganz unterschiedlich arbeiten könne: "Manche sind gern auf der Baustelle unterwegs, andere arbeiten lieber im Büro", erzählte sie. Hasse freute sich, dass sich unter den Interessenten viele Mädchen waren. "Ich habe den Mathe-LK gewählt und kann mir vorstellen, auch in der Richtung zu studieren", so die Hochdahler Schülerin Angele.

(rab)
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