Erkrath Spielplätze schlechter als Verwaltung sagt

Erkrath · Eltern beschweren sich im Ausschuss. Die Stadt muss auf Antrag der Grünen eine Koordinationsstelle für Spielplatzpaten einrichten.

 Kein einladender Platz für Kinder: dicke Steine, Schmierereien, zu wenig Spielgeräte - Andrea Lippschuss (l.) mit Leona und Gianna Mancuso mit Laura ärgern sich über den schlechten Zustand des Spielplatzes an der Schinkelstraße.

Kein einladender Platz für Kinder: dicke Steine, Schmierereien, zu wenig Spielgeräte - Andrea Lippschuss (l.) mit Leona und Gianna Mancuso mit Laura ärgern sich über den schlechten Zustand des Spielplatzes an der Schinkelstraße.

Foto: DJ

So rosig wie die Verwaltung sehen die Grünen und engagierte Mütter die Situation der Spielplätze in Erkrath nicht. "Immer wieder haben mich Rückmeldungen von Eltern zu Spielplätzen erreicht", sagt die Mutter und Sozialpädagogin Andrea Bleichert. In den meisten Fällen, insbesondere, wenn es um defekte Geräte ging, sei dieses von der Verwaltung sehr schnell entfernt oder der Schaden behoben worden.

Musste ein Gerät ausgetauscht werden, habe der Ersatz schon mal ein paar Wochen, seltener Monate, auf sich warten lassen. "Ansprechpartner für Anregungen über Neu- bzw Umgestaltungen ließen sich in der Kommune schwieriger finden. Da erlebten Eltern häufiger ein Hin- und Her-Verweisen zwischen verschiedenen Stellen", so Bleichert. Besonders der Spielplatz an der Lenaustraße und der an der Schinkelstraße seien in einem traurigen bis trostlosen Zustand, obwohl viele Kinder in der Nähe wohnten. "Letzterer ist eher ein Hundeklo als ein Platz für Kinder, darüber hinaus sind Spielgeräte abmontiert worden", sagt Bleichert.

Auch die Spielplätze Kiefern-, Feld-, Hütten-/Eintrachtstraße stoßen auf Kritik der Mütter. Sie seien aus pädagogischer Sicht wenig spielanregend, würden aber von der Verwaltung als gut eingestuft. Auch über die Aussage, dass die Erkrather Eltern kein Interesse an Spielplatzpatenschaften hätten, hält Bleichert für falsch. "Ich kann auf Anhieb sechs Eltern und zwei Kitapflegestellen nennen, die eine Patenschaft übernehmen würden", sagt sie. "Wir brauchen nur eine Koordinationsstelle in der Verwaltung." Um die Situation zu verbessern, wurde im Jugendhilfeausschuss auf Antrag der Grünen beschlossen, die Verwaltung möge "endlich" ein Konzept für das Projekt Spielplatzpaten erstellt. "Bereits im Jahr 2010 wurde sie damit beauftragt. Leider ist bis heute keine Umsetzung erfolgt", kritisierte Grünen-Fraktionsvorsitzender Reinhard Knitsch. In Erkrath würden sich Spielplatzpaten finden, wenn die Verwaltung dafür werben und Unterstützung anbieten würde, ist Knitsch sicher. Unbedingt verbessert werden müssten auch die Spielplätze Schinkelstraße und Feldstraße, so Knitsch. Für den Spielplatz Dörpfeld-/Schmiedestraße sollten weitere Spielgeräte angeschafft werden. ,,Zustimmung fand im Ausschuss auch der Antrag der Grünen, den Spielplatzetat nicht, wie von der Verwaltung vorgeschlagen, auf 40 000 Euro zu kürzen, sondern weiterhin jährlich 75 000 Euro für die Anschaffung von Spielgeräten bereitzustellen.

(RP)
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