Erkrath/Mettmann Steinbruch soll Erholungspark werden

Erkrath/Mettmann · Willi Schaefer, Gesellschafter der Kalksteinwerk Neandertal GmbH, berichtet im Redaktionsgespräch von seinen großen Plänen und dem Warten auf den Regionalplan.

 Heute schon ein Naturerlebnis, das aber den meisten Menschen vorenthalten bleibt: der Kalksteinbruch im Neandertal.

Heute schon ein Naturerlebnis, das aber den meisten Menschen vorenthalten bleibt: der Kalksteinbruch im Neandertal.

Foto: Martina Chardin

2020 lautet die magische Zahl. Das sind noch sechs Jahre, danach will Willi Schaefer, einer der drei Gesellschafter der Kalksteinwerk GmbH, mit dem Umbau des Steinbruchs in das Neanderresort beginnen. Zehn Hektar des 90 Hektar großen Geländes im Neandertal sollen zum Refugium für Kurzurlauber - vor allem aus Holland und dem Inland - werden. Geplant sind ein Plaza-Hotel am gefluteten Steinbruch, Wochenendhäuschen und ein Stellplatz mit Wohnmobilen, viele Gerätschaften für Kinder und vor allem ein Kinderwissenschaftsmuseum wie es das bereits unter den Namen Phänomenia oder Phänomenta in einigen Teilen des Landes gibt.

Eine dicke Studie der Fachhochschule Gelsenkirchen, die sich mit kommunalen Tourismusprojekten beschäftigt, bescheinigt den Plänen einen grandiosen Erfolg, sagt Willi Schaefer. "Auch die Stadt ist begeistert und hat alles in die Wege geleitet, dass unser Vorhaben im Regionalplan festgeschrieben wird."

Allein die Bürokratie hakt noch ein wenig. "Der Plan, der eigentlich 2013 schon fertig sein sollte, wird wohl nun erst Ende 2015 fertig", schätzt Schaefer. "Das ist ein bisschen komisch für uns, zumal wir die entsprechende Studie schon 2010 vorliegen hatten." Aber Willi Schaefer versteht es, sich nach der Decke zu strecken. Den Kalksteinbruch, den er eigentlich 2015 stilllegen wollte, wird er wohl doch noch länger betreiben. "Bis maximal 2020", sagt er. Nach dem sich in den letzten Jahren nicht sehr viel im Straßenbau getan hat, zieht dieser Wirtschaftszweig jetzt wieder an. Dazu werden die zu Split verarbeiteten Steine aus dem Neandertal gebracht.

 Willi Schaefer freut sich auf das Neanderresort.

Willi Schaefer freut sich auf das Neanderresort.

Foto: DJ

Dass das Resort kommt, daran lässt Schaefer keinen Zweifel. Laut Gutachten sei der Erfolg programmiert. 23,8 Millionen Euro brutto soll der Park mit seinen Attraktionen jährlich bringen und damit auch eine Menge Gewerbesteuer in die Kassen der Stadt spülen, sagt Schaefer. Darüber hinaus rechne das Gutachten mit 220 bis 250 Arbeitsplätzen und positiven Auswirkungen auf den ganzen Kreis. "234 000 Übernachtungen im Jahr werden uns prognostiziert", sagt Schaefer. Solch ein Magnet helfe auch der Gastronomie im Umland, dem Einzelhandel, Kinos und Theatern sowie Golfplätzen. Kurz: Er wirke sich positiv auf den ganzen Kreis aus. "Besser kann es eigentlich für die Besucher nicht sein, man muss sich noch nicht mal ins Auto setzen, um etwas zu erleben", sagt er. Die Haltestelle der Regionalbahn ist gleich vor der Tür des Resorts, Neandersteig und neue Radwege bieten eine Menge Abwechslung für die Kurzurlauber", so Schaefer. Diese sollen ruhig auch mal eine ganze Woche bleiben.

Als oberste Prämisse des Vergnügens gilt jedoch die Vermittlung von Wissen über den Neandertaler und das Neandertal sowie den historischen Kalksteinabbau im Tal. Wenngleich die Aufnahme in den Regionalplan von den Initiatoren sehnlichst erwartet wird, will Willi Schaefer nicht hetzen. "Das braucht seine Zeit, drängen wollen wir keinen." Dennoch zwiebelt es den agilen Gesellschafter, dass zurzeit in der Planung für das Neanderresort eine Zwangspause herrscht.

(RP)
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