Erkrath. Warum der Bürgerbus in Alt-Erkrath bleibt

Erkrath. · Immer wieder klagen ältere Bürger über den beschwerlichen Weg vom Hochdahler Markt zur oberen Willbeck. Doch das Erfolgsmodell Bürgerbus lässt sich nicht einfach nach Hochdahl ausdehnen.

 Der Bürgerbus wird auch künftig nur in Alt-Erkrath unterwegs sein.

Der Bürgerbus wird auch künftig nur in Alt-Erkrath unterwegs sein.

Foto: dj

In Erkrath schreibt der Bürgerbus seit vier Jahren Erfolgsgeschichte. Im Dezember vergangenen Jahres konnte die Bürgerinitiative den 100 000. Fahrgast begrüßen. Den Service würden auch die Hochdahler gerne in Anspruch nehmen, vor allem ältere Menschen. "Wiederholt werden wir, wie auch unser Bürgermeisterkandidat Christoph Schultz, von vielen Mitbürgern der oberen Willbeck angesprochen, dass es für nicht so mobile Menschen sehr beschwerlich ist, von der Haltestelle Hackberger Straße in die obere Willbeck zu gelangen", sagen Regina Wedding und Ekkehart Stotz, beide CDU Ratsmitglieder in der Willbeck.

Aus diesem Grund hatten die beiden den Bürgerbus-Verein Erkrath angeschrieben mit der Bitte zu prüfen, ob der Bürgerbus auch die obere Willbeck anfahren könnte. Der Bürgerbus, so Wedding und Stotz, sei eine große Erleichterung für die Menschen, die nicht an das VRR-Netz angebunden sind.

Die Antwort kam schnell, machte aber die Hoffnung zunichte, schon bald den Bürgerbus auch in Hochdahl einzusetzen. "Es ist schade, aber durchaus nachvollziehbar", sagt Regina Wedding. Denn Rudi Birkenstock, Geschäftsführer des Bürgerbusvereins Erkrath hatte erklärt: "Gerade der Erfolg in Alt-Erkrath macht es uns unmöglich, den Bus auch in Hochdahl einzusetzen". Nach Fahrplan dauere jede Runde durch Alt-Erkrath 54 Minuten. Nach sechs Minuten Pause beginne dann für den Fahrer die nächste Runde. "Wir sind also von 8 bis 18 Uhr ununterbrochen im Einsatz. Da bleibt tatsächlich keine Zeit für 'Ausflüge' nach Hochdahl."

So müssen die Bewohner der oberen Willbeck sich erst einmal weiterhin den Berg hoch quälen, wenn sie vom Hochdahler Markt aus nach Hause wollen. Die einzige Möglichkeit, die Rudi Birkenstock derzeit sieht, wäre die Gründung eines eigenen Bürgerbusvereins für Hochdahl. Dabei dürfe allerdings der Aspekt der Wirtschaftlichkeit nicht unbeachtet bleiben. "Denn trotz des ehrenamtlichen Einsatzes der Kollegen bleiben für den Betrieb erhebliche Kosten, die gedeckt werden müssen", so Birkenstock. Aus diesem Grund hätten in NRW bereits vier Bürgerbusvereine ihren Betrieb einstellen müssen.

Regina Wedding und Ekkehart Stotz wollen deshalb das Thema erst einmal nicht weiter verfolgen. "Vielleicht wird es auf längere Sicht mal eine Lösung geben", hoffen die beiden.

(RP)
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