Erkrath Weltreligionen kommen in die Schule

Erkrath · "Wer glaubt was? Die fünf Weltreligionen" - unter diesem Titel hat eine mobile Mit-Mach-Ausstellung in der Realschule Hochdahl Station gemacht und die Schüler verschiedener Jahrgänge können sich hier auf unkomplizierte Weise mit den Weltreligionen bekannt machen und auseinandersetzen.

Lehrerin Sina Schwarzinger stöbert mit Amadeus, Daniel und Dominik (v.l.) in der Mitmachausstellung

Lehrerin Sina Schwarzinger stöbert mit Amadeus, Daniel und Dominik (v.l.) in der Mitmachausstellung

Foto: dj

An elf Tischen werden unterschiedliche Themenbereiche vorgestellt und regen die Teilnehmer, die in unserem Alltag ja selbst verschiedenen Religionen angehören, an, sich selbst zu überprüfen.

So sollten die Religionssymbole erkannt und zugeordnet werden: Das Kreuz für das Christentum, der Halbmond mit Stern für den Islam, der Davidsstern für das Judentum, das Rad der Lehre für den Buddhismus und das Om-Zeichen für den Hinduismus.

Verblüfft waren die Schüler über deutliche Überschneidungen - so beten katholische Christen mit dem Rosenkranz, aber auch im Islam, im Buddhismus und im Hinduismus werden Gebetsketten verwendet.

Bernd Foitzik, Gemeindereferent in der Schulpastoral, Michael Neumann, Schulreferent der Region Wuppertal, Solingen, Remscheid und Mettmann und die katholischen Jugendagenturen Düsseldorf und Wuppertal haben diese Ausstellung vorbereitet und überlassen diese kostenfrei Schulen, Lehrern und pastoralen Diensten in der Region.

Eine Grundsäule der Ausstellung ist das Mitmachen. Ausdrücklich wird darauf hingewiesen, dass etwa die Gewänder der Geistlichen angezogen werden durften. Davon machten die jungen Schüler freudig Gebrauch und so saß die Kippa schon mal über einem buddhistischen Mönchsgewand. Der Stand mit den Ver- und Geboten war immer wieder umlagert: Fasten, beten, dieses und jenes nicht essen dürfen, den Feiertag respektieren usw. ließen auch hier unglaublich viele Gemeinsamkeiten entdecken, die im alltäglichen Leben zu mehr Verständnis führen (sollen!).

Selbst die Frage nach dem Tod und der Wiedergeburt, dem Leben nach dem Tode wurde nicht ausgeklammert und die Schüler erfuhren, dass alle Weltreligionen nahezu identische Glaubensgrundlagen haben. Die Riten bei Bestattung der Toten gehen freilich ziemlich weit auseinander, was aber wohl auch an den klimatischen Gegebenheiten liegt.

Ebenso sind die Grundregeln menschlichen Zusammenlebens in den Religionen festgeschrieben, - ob wir sie die Regeln des 8fachen Pfades im Rad des Lebens der Buddhisten nennen, die entsprechenden Stellen des Koran zitieren oder die 10 Gebote der Juden und Christen beachten: Alle dienen dazu, Respekt vor dem Anderen zu haben, ihn an Körper und Seele nicht zu verletzen und somit zum Erreichen des Friedens beizutragen.

Eine hervorragende, didaktisch bestens aufgebaute Ausstellung, der man im Sinne der Toleranz und dem Respekt vor kulturellen und religiösen Unterschieden den allergrößten Erfolg wünscht.

(eise)
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