Kerken 10.000 Steine fallen beim Bratapfelfest

Kerken · Bei der vierten Veranstaltung des Obsthofes Petkens wurde ein großer Domino-Parcours aufgebaut. Pro umgefallenem Stein wurden zwei Cent an die Aktion "Lichtblicke" gespendet.

 Wie es bei einem Apfelfest nahe liegt, bringt Bürgermeister Dirk Möcking mit einem Apfel den Domino-Parcours in Bewegung.

Wie es bei einem Apfelfest nahe liegt, bringt Bürgermeister Dirk Möcking mit einem Apfel den Domino-Parcours in Bewegung.

Foto: Gerhard Seybert

Staunend standen Dutzende von Neugierigen um das Areal, in dem die Domino-Profis gerade vorsichtig ihr Handwerk verrichteten. Mit sicherer Hand wurde behutsam ein Stein hinter den anderen gesetzt. Denn Alexandra Benz (17) und Johannes Linnenbrink (20) wussten ganz genau, was sie da taten. Am Sonntag arbeiteten sie von 8 acht bis etwa 16 Uhr daran, den Domino-Parcours für den Obsthof Petkens zusammenzustellen.

Geschäftsführer Achim Petkens wollte die beiden Künstler nämlich unbedingt für sein Bratapfelfest, das in diesem Jahr zum vierten Mal stattfand. "Das ist so etwas wie ein Erntedankfest für uns Obstbauern. Die Ernte ist eingebracht, man kommt zur Ruhe und bedankt sich bei seinen Mitarbeitern. Wir haben das dann mit diesem Fest auf unsere Kunden ausgeweitet. Als Betrieb gehen wir zusätzlich hin und spenden jedes Jahr für eine bestimmte Sache - diesmal haben wir uns für die Aktion ,Lichtblicke' entschieden." Petkens hatte Alexandra Benz im Fernsehen gesehen und dachte sich sofort, dass deren Aktion genau das Richtige sei. "Denn für jeden umgefallenen Dominostein spenden wir zwei Cent."

Alexandra, die sich seit sieben Jahren mit den umfallenden Steinchen beschäftigt, hat zusammen mit Johannes bereits drei Guinness-Weltrekorde aufgestellt. Den ersten Rekord gab es für eine ein Meter hohe und 40 Meter lange Domino-Mauer, den zweiten, weil sie mit rund 40.000 Holzspachteln eine so genannte "Stabbombe" erstellt hatte, und den dritten für die meisten als Domino-Steine benutzten CD-Hüllen mit insgesamt 10.000 verarbeiteten normalen Klappboxen.

Den Tag über waren die Gäste ausgiebig shoppen. Sie gewannen kleinere und größere Preise und machten es sich bei Bratäpfeln, Kuchen und Schokoäpfeln gemütlich. Doch es passierte auch ein Unglück. Gegen Mittag kam ein vorwitziger kleiner Knirps zum Domino-Parcours und schlug freudig in die aufgestapelte Wand auf der Rückseite des ausladenden Panoramas. Glücklicherweise fiel nur die aufgestellte Rückseite in sich zusammen, und es wurde nicht das gesamte Bild ausgelöst.

Gegen 16.30 Uhr kam Kerkens Bürgermeister Dirk Möcking und löste mit der symbolischen Ernte des letzten Apfels der Saison den Domino-Parcours aus. Die Menge war begeistert und die Domino-Profis stolz. Danach wurde der letzte Apfel auch noch für die Aktion "Lichtblicke" versteigert, aber das ging ganz schnell, denn Möcking griff gleich zu. Wie viel er bezahlt hatte, wollte er nicht sagen, aber was er verriet, war, "dass der mich einfach angelacht hatte und richtig lecker ist".

Abschließend meinte Möcking, "dass es mir leicht gefallen ist, den Apfel zu pflücken. Dadurch aber diese schöne Domino-Landschaft zu zerstören, das war schon etwas schmerzhaft. Auch wenn es natürlich toll aussah."

(cnk)
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