Geldern 16.895 Bürger pendeln täglich nach Kleve

Geldern · Das Landesamt für Statistik IT.NRW hat wieder die Pendlerströme innerhalb des Kreises Kleve und über die Grenzen der Kommunen hinaus berechnet. Die meisten Städte und Gemeinden im Kreisgebiet verlieren tagsüber Einwohner.

 Kleve hat im Vergleich der 16 Städte und Gemeinden im Kreis Kleve die deutlich höchste Einpendlerquote.

Kleve hat im Vergleich der 16 Städte und Gemeinden im Kreis Kleve die deutlich höchste Einpendlerquote.

Foto: Klaus-Dieter Stade

Morgens um sieben ist der Mensch unterwegs. Er pendelt. Auch im Kreis Kleve fließen die Ströme mit Männern und Frauen von ihrem Wohnort zum Ort des Arbeitsplatzes. Die mit Abstand meisten Einpendler im Kreis hat die Kreisstadt, die damit tagsüber auch deutlich wächst: 56.285 Tages-Einwohner zählt Information und Technik als Statistisches Landesamt (IT.NRW) in der Kreisstadt, der zum Zeitpunkt der Zählung (2015) 48.996 Einwohner zugerechnet wurden. 16.895 Pendler kommen in die Stadt und füllen mit den 13.605 innerstädtischen Pendlern die 30.500 Arbeitsplätze, die Kleve zu bieten hat.

9.606 Männer und Frauen pendeln dagegen aus der Kreisstadt aus. Die meisten Auspendler aus Kleve haben ihren Arbeitsplatz in Bedburg-Hau (1.752), Goch (1.264) oder Emmerich (1.235). 310 Männer und Frauen aus Kleve fahren sogar täglich bis nach Düsseldorf zur Arbeit. Wie viele einen Arbeitsplatz in den Niederlanden haben, listet IT.NRW nicht explizit auf. Aus den Niederlanden nach Kleve kommen täglich 191 Menschen zur Arbeit. Von den 16.895 Einpendlern sind mehr als die Hälfte Frauen (8.766), die ihren Arbeitsplatz in Kleve haben.

Damit hat die Kreisstadt eine Ausnahmestellung kreisweit. Nach Geldern pendeln immerhin 10.251 Menschen täglich, damit liegt die alte Herzogstadt zahlenmäßig auf Platz zwei. Die Meisten (1.979) kommen aus Kevelaer nach Geldern zu den 18.958 Arbeitsplätzen. Unterm Strich halten sich die Einpendler allerdings mit den Auspendlern fast die Waage: 9.131 Menschen kehren Geldern jeden Tag den Rücken, wenn sie zur Arbeit fahren. Die meisten (1.011) sind dann Richtung Straelen unterwegs. Es folgen Kevelaer (823) und dann schon die großen Städte jenseits der Kreisgrenzen Krefeld (722), Düsseldorf (499) und Duisburg (486).

Ähnlich sieht es in Emmerich aus - hier gibt es 6.229 Ein- und 5.106 Auspendler. Nach Emmerich kommen die meisten Einpendler aus Kleve (1.235) und Rees (1.092) gefolgt von Wesel (433) und den Niederlanden (375). Die Auspendler Emmerichs zieht es nach Kleve (1550) und Rees (460), es folgt Wesel (308).

In Goch, der zweitgrößten Stadt im Kreis Kleve, sieht die Situation ganz anders aus: Die 33.642-Einwohner-Stadt schrumpft, sie hat eine Tagesbevölkerung von nur 29.644 Menschen. Emmerich und Geldern haben dagegen eine deutlich größere Tagesbevölkerung als die Stadt in der Kreismitte. Kein Wunder, hat Goch doch 9.522 Auspendler, wohingegen nur 5.524 Einpendler in der Weberstadt einen Arbeitsplatz haben.

Das im Übrigen verbindet Goch mit Kevelaer: 4.572 Menschen fahren in die Pilgerstadt zur Arbeit, 8.173 finden außerhalb der Stadtgrenzen Arbeit. Dann schrumpft Kevelaer von 27.966 Einwohner, die das Melderegister hergibt, auf 24.365 Tageseinwohner. Ebenso haben Issum, Kalkar, Kerken, Kranenburg, Rees, Rheurdt, Uedem und Wachtendonk eine negative Ein-/Auspendler-Bilanz. Rheurdt und Alster haben mit jeweils 83,3 Prozent sogar die höchsten Auspendlerquoten aller Städte und Gemeinden innerhalb Nordrhein-Westfalens. In Zahlen bedeutet das für Rheurdt: 640 Einpendlern stehen 2.833 Auspendler gegenüber, die Gemeinde schrumpft tagsüber um fast ein Drittel von 6.667 Einwohnern auf 4.474 Tageseinwohner.

Etwa die Hälfte der 8,95 Millionen Erwerbstätigen in Nordrhein-Westfalen pendelte im Jahr 2015 arbeitstäglich über die Grenzen ihres Wohnortes hinweg zur Arbeit, so IT.NRW in seiner neusten Erhebung. Allein nach Köln (315.744), Düsseldorf (296.037) und Essen (148.790) pendelten zusammen täglich mehr als eine Dreiviertelmillion Erwerbstätige.

Von allen 396 Städten und Gemeinden des Landes NRW hatte Holzwickede (84,5 Prozent) südlich von Dortmund die höchste und Marsberg (27,4 Prozent) im Hochsauerlandkreis die niedrigste Einpendlerquote. Berücksichtigt hat IT.NRW alle Erwerbstätigen: Hierzu gehören sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, geringfügig Beschäftigte, die Beamten und die Selbstständigen, schreibt das Statistische Landesamt.

(RP)
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