Geldern 200 Klever Gefangene einen Tag in der JVA Pont

Geldern · Der Mittwochmorgen begann für die rund 200 Häftlinge der JVA Kleve wie an jedem anderen Tag: 6 Uhr, wecken. Danach ein knappes Frühstück - und schon ging es für die ersten Insassen in den Bus, der gegen 7 Uhr durch die Sicherheitsschranken Richtung JVA in Pont fuhr. Auf dem Gefängnis-Gelände ist bekanntlich am Dienstag eine Bombe gefunden worden.

Kleve: Bombe auf Gefängnis-Hof gefunden
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Kleve: Bombe auf Gefängnis-Hof gefunden

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Für die Häftlinge bedeutete das gestern den spontanen Umzug nach Geldern-Pont. Zum Abschied gab es für jeden noch ein Lunchpaket: Butterbrote, ein Apfel, ein Saftpäckchen. "Das Ablauf-Schema hat prima geklappt, wie die Zusammenarbeit mit Kleve überhaupt", sagt Karl Schwers, Leiter der JVA Geldern. Um 7.30 Uhr traf der erste Transport aus Kleve in Pont ein. Insgesamt vier Busse pendelten zwischen den Gefängnissen, jeder mit knapp 30 Häftlingen an Bord. Die Gäste aus der Kreisstadt kamen mit ihren Begleitern in Unterrichtsräumen des Pädagogischen Zentrums in Geldern unter. Gruppenweise konnten sie sogar im Freistundenhof Luft schnappen. "Die Lunchpakete kamen aus Kleve, die Getränke haben wir gestellt", sagt Schwers.

Während innerhalb der Klever Gefängnismauern schon früh am Morgen reger Betrieb herrschte, ging es davor zunächst deutlich beschaulicher zu. Viele Anwohner gingen noch einmal mit dem Hund spazieren oder sicherten ihr Heim, bevor sie um 11 Uhr das Gefahrengebiet räumen mussten. Kritik gab es, weil sich einige Betroffene zu wenig oder zu spät informiert fühlten. Nur knapp zehn Menschen haben die Zeit im Feuerwehrdepot an der Brabanter Straße verbracht. Alle Hände voll zu tun hatte auch die Polizei, die mit rund 50 Einsatzkräften für großflächige Absperrungen sorgte.

Bombenentschärfungen 2013 in der Region
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Foto: Seybert, Gerhard

Gegen 16.30 Uhr saßen dann auch die letzten Häftlinge wieder in ihrer Zelle in Kleve. Der "Ausflug" nach Pont war beendet. "An solchen Tagen macht es Spaß, Chef zu sein. Alle haben an einem Strang gezogen", sagt der Klever JVA-Leiter Klaus-Dieter Schweinhagen. Er war früher Stellvertreter in Pont.

(kla/lukra)
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