Issum 23-Jähriger stirbt bei Arbeitsunfall in Kieswerk Issum

Issum · Die Förderbänder am Kieswerk Hochfeld auf dem Heideweg in Issum stehen zur Zeit still. Dort ist am Samstag ein 23-jähriger Mitarbeiter der Firma bei einem Arbeitsunfall gestorben.

Der Mann aus Moers arbeitete ersten Erkenntnissen zufolge am laufenden Förderband. Dabei ist er vermutlich mit dem Arm in den Apparat gekommen. Das hat ihn laut Polizei mitgezogen und ihn mit seinem Oberkörper in der Anlage eingeklemmt. Drei weitere Mitarbeiter versuchten noch, sofort zu helfen und ihren Kollegen aus der Anlage zu befreien, schafften das allerdings nicht. "Das Band befördert Tonnen von Kies und hat eine enorme Zugkraft. Die Ersthelfer konnten ihn da nicht rausholen", sagt Manfred Jakobi, Pressesprecher der Kreispolizei Kleve. Der eintreffende Notarzt konnte nur den den Tod des jungen Mannes feststellen.

Einer der drei Ersthelfer war Bernd-Robert Gossens, Geschäftsführer des Kieswerks in Issum. Auch für ihn ist der Vorfall ein Schock: "Nach so einem Unfall produziert man nicht einfach weiter. Die Anlage bleibt jetzt erstmal abgestellt." Die beiden anderen Ersthelfer habe er nun bis auf Weiteres von ihrer Arbeit freigestellt. Sie befinden sich derzeit in psychologischer Betreuung. Für die Angehörigen des 23-Jährigen wurde der Opferschutz eingeschaltet, um mit ihnen zu sprechen.

Gossens will geklärt haben, wie es zu dem Unfall kommen konnte, damit so etwas nicht noch mal passiert. Das Amt für Arbeitssicherheit sei bereits eingeschaltet. Bei einem Sicherheitscheck vor rund zwei Wochen seien allerdings keine Mängel an der Technik festgestellt worden. Hinweise auf einen technischen Defekt gebe es auch laut Polizei derzeit nicht. Trotzdem hat die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen aufgenommen. Das sei bei einem unnatürlichen Sterbefall so vorgesehen.

(see)
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