Geldern Aktion im Kampf gegen den plötzlichen Kindstod

Geldern · Aufklärung ist das wirksamste Mittel im Kampf gegen den plötzlichen Kindstod. Hier setzt das Aktionsbündnis für einen sicheren Säuglingsschlaf an, das St.-Clemens-Hospital und Volksbank an der Niers auf den Weg brachten. Die wichtigsten Regeln sind auf einem Plakat zusammengefasst, das die Volksbank Arztpraxen zum Aushang zur Verfügung stellt.

Am Mittwoch fiel der Startschuss für die Aktion. In einem medizinischen Symposium stellte Karsten Thiel, Chefarzt der Klinik für Kinder und Jugendliche im Gelderner Krankenhaus, Ärzten aus der Region aktuelle Studien zum plötzlichen Kindstod vor. "Am wichtigsten ist es, das Kind auf den Rücken zu legen, und zwar idealerweise in einem Schlafsack", erläutert Thiel. Decken oder Kissen, Kuscheltiere, weiche Unterlagen oder Nestchen haben im Kinderbett nichts zu suchen.

Entscheidend sei auch die Qualität der Matratze, so Thiel weiter. "Sie sollte möglichst atmungsaktiv, also luftdurchlässig sein." Am sichersten schlafen die Babys in einem eigenen Bett im Elternschlafzimmer. Regelmäßiges Lüften und eine angenehme Schlaftemperatur zwischen 16 und 18 Grad Celsius werden empfohlen. Rauchen in der Umgebung birgt ein hohes Risiko für die Kleinen. Erwiesen ist auch, dass gestillte Kinder besser geschützt sind und ein Schnuller den Schlaf sicherer macht.

"Wir begrüßen in unserem Krankenhaus pro Jahr etwa 1000 neue Erdenbürger. Jedes Kind wird von mir oder einem der Oberärzte persönlich untersucht. Gemeinsam mit den Kolleginnen der Neugeborenenstation beraten wir die Eltern in allen Fragen der Säuglingspflege, auch hinsichtlich einer gesunden Schlafumgebung", betont Thiel.

Zum Aktionsstart gibt es für die Neugeborenen im Gelderner Krankenhaus 100 Baby-Schlafsäcke als Geschenk von Volksbank und St.-Clemens-Hospital.

(RP)
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