Geldern Alternativpläne fürs Kapuziner-Karree

Geldern · Der zweite Interessent für das Kapuziner-Karree in Geldern hat Details zu seinen Plänen vorgelegt. Eckpunkte: 135 Parkplätze im Freien, ein kleinerer, länglicher Gebäudekomplex, als Lebensmittelanbieter ein "Combi"-Markt.

 So soll der Neubau von der Kapuzinerstraße/Breestraße aus aussehen: ein langgezogenes Gebäude entlang des Sandsteges bis zum Ostwall. Es enthält den Combi-Verbrauchermarkt, einem Fachmarkt - hier die Drogerie - und Gastronomie. Die Parkplätze davor könnten auch als Veranstaltungsfläche genutzt werden. Aus diesem Blickwinkel betrachtet liegt ganz rechts das Refektorium (nicht im Bild).

So soll der Neubau von der Kapuzinerstraße/Breestraße aus aussehen: ein langgezogenes Gebäude entlang des Sandsteges bis zum Ostwall. Es enthält den Combi-Verbrauchermarkt, einem Fachmarkt - hier die Drogerie - und Gastronomie. Die Parkplätze davor könnten auch als Veranstaltungsfläche genutzt werden. Aus diesem Blickwinkel betrachtet liegt ganz rechts das Refektorium (nicht im Bild).

Foto: Bünting

Just während die Politik gegen glatte Ziegelmauern auf die Barrikaden geht, die für das Kapuziner-Karree bis jetzt angedacht sind, geht der zweite Interessent mit seinen Plänen in die Offensive: die Unternehmensgruppe "Bünting" aus dem ostfriesischen Leer. Deren Konzept enthält eine weniger massive Bebauung. Vor allem, weil 135 Parkplätze einen großen Hof zwischen einem neuen Geschäfts-Komplex und den alten Teilen des Berufskollegs bilden würden.

 Glatte Fassadenteile sind allerdings auch im Bünting-Entwurf vorgesehen. Hier: Der Blick vom Sandsteg auf den möglichen Neubau.

Glatte Fassadenteile sind allerdings auch im Bünting-Entwurf vorgesehen. Hier: Der Blick vom Sandsteg auf den möglichen Neubau.

Foto: NN

"Neben dem Verbrauchermarkt sieht das Konzept für Geldern einen Bäcker, einen Blumenshop sowie einen weiteren Fachmarkt sowie Gastronomie im Außenbereich vor", stellt "Bünting" in Aussicht. Der längliche Neubau am Sandsteg würde die leicht gebogene Form des Berufskolleg-Altbaus aufnehmen. Die Parkplätze dahinter "können für öffentliche Veranstaltungen mit genutzt werden", so die Planer von "Bünting" weiter.

Architektonisch soll sich der Entwurf "optimal in die Optik der umliegenden Gebäude" einfügen. Der südlich gelegene Teil des Berufskollegs und das denkmalgeschützte Refektorium würden erhalten. In diesem Bereich würden Wohnungen geschaffen. Auch für das Refektorium und Teile des alten Berufskollegs "haben wir gegebenenfalls Nutzungsideen", heißt es bei "Bünting". "Diese möchten wir allerdings zunächst mit der Politik diskutieren", öffentlich sind die Vorstellungen also noch nicht.

Der Lebensmittelanbieter wäre ein "Combi"-Markt mit einem "Schwerpunkt auf den Bereichen Frische und Bedienung".

Die Bünting-Gruppe hatte im Jahr 2012 erstmals Kontakt mit der Stadt aufgenommen. Im September 2014 reichte das Unternehmen dann Grundriss-Unterlagen ein.

Aus Parteikreisen war zu vernehmen, dass Bünting mit dem bisherigen Entscheidungsprozess zum Kapuziner-Karree alles andere als glücklich gewesen sein soll. Der Eindruck: Das Konzept des Mitbewerbers VLP aus Löhne mit Edeka als Ankermieter sollte durchgebracht werden - Konkurrenz nicht erwünscht. Zu der Frage, wie sich der Kontakt mit der Stadt gestalte, nahm man bei Bünting nun auf Anfrage keine Stellung. Aber erst in der vergangenen Woche habe es wieder ein Gespräch mit Bürgermeister Ulrich Janssen gegeben. Dabei habe man weitere Details des Vorhabens vorgestellt, hieß es.

Die bislang bekannten Pläne des ersten Investors VLP sehen für den Nahversorger einen großen Bau mit einem ebenerdigen Parkdeck vor, etwa so, wie Kaufland aufgebaut ist. Das wird kontrovers diskutiert. Einigkeit herrscht in der Politik aber über etwas anderes: Es graust den Bürgern vor den Entwürfen für die optische Gestaltung des Neubaus. Mit hohen, glatten Ziegelmauern würde der Bau am Ostwall wie eine Fabrikhalle aussehen, kritisierten die Politiker. Die Stadtverwaltung allerdings hat wiederholt betont, dass es sich um erste Entwürfe handele und man bei der Gestaltung noch ausführlich mitreden könne.

(RP)
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