Geldern Altes Wegekreuz saniert und gereinigt

Geldern · Das mehr als 100 Jahre alte Denkmal am Husenhof ist restauriert worden. Engagement von Vereinen und Bürgern aus Winnekendonk und Sonsbeck. Einladung an Pilgergruppen und Fahrradfahren zum Innehalten und Gebet.

 Seit mehr als 100 Jahren steht das Wegkreuz am Husenhof.

Seit mehr als 100 Jahren steht das Wegkreuz am Husenhof.

Foto: Evers

Ein geschichtsträchtiges, mehr als 100 Jahre altes Wegekreuz steht an der Landstraße 491, unmittelbar an der Anschlusstelle Sonsbeck der Autobahn 57, am Husenhof der Familie Eduard Mott, Kevelaerer Straße 100, in Sonsbeck unmittelbar an der Ortsgrenze zu Achterhoek. Das imposante Hofkreuz wird umgeben von Büschen, die Schatten und Schutz bieten. Die Sträucher schneidet die Familie Mott regelmäßig zurück, damit das Kreuz von der Straße aus gut sichtbar ist.

Die in die Jahre gekommenen Marmortafeln mit ihren teilweise verblassten Inschriften geben dem Betrachter wichtige Hinweise. Hofkreuze hatten immer den Sinn, sowohl den an ihnen Betenden als auch den Stiftern eine positive Wendung im Leben zu verleihen. Sie sind ein Zeugnis für die persönliche Frömmigkeit der Erbauer. Heute stellen die Hofkreuze vor allem ein bewusstes Glaubenszeugnis nach außen dar. So prägt das eindrucksvolle Steinkreuz am Husenhof auch gegenwärtig das gelebte Vermächtnis einer großen Dankbarkeit gegenüber dem gütigen und barmherzigen Gott. Dieses Glaubenszeichen als christliches Kulturgut in unserer niederrheinischen Heimat dauerhaft zu erhalten, ist auch eine faktische Verpflichtung der Nachfahren.

Dieser Verantwortung stellte sich Anfang 2017 eine Privatinitiative unter Federführung von Artur Elders-Boll, ehemaliger und langjähriger Rendant der katholischen Kirchengemeinde St. Urbanus Winnekendonk. Die notwendige Sanierung wurde mit der Familie Mott abgestimmt. So erneuerte die renommierte Steinmetz- und Steinbildhauerwerksatt van Huet & Weber aus Sonsbeck im Juni und Juli die beiden Marmortafeln mit denselben Texten, aber mit zeitgemäßer Schrift. Zeitgleich wurden Korpus und Kreuzbalken (Naturstein) von den Fachwerkstatt behutsam und sorgfältig gereinigt. Die nicht geringen Aufwendungen finanzierten wohlwollend die Vereine "Natur & Kultur" im Achterhoek und für Denkmalpflege Sonsbeck sowie verantwortungsbewusste Bürger aus Winnekendonk und Sonsbeck.

Die konzertierte, gemeindeübergreifende Aktion ist nach Überzeugung der Initiatoren ein gelungenes Bürgerprojekt, das sich zur Nachahmung empfiehlt. Das Beispiel zeige, dass es auch ohne öffentliche Fördermittel geht. Kulturgut als bedeutendes Wahrzeichen gerade in der heutigen Zeit für die nächsten Generationen zu erhalten, sei eine lohnende Aufgabe.

Seit über 100 Jahren lädt das drei Meter hohe Kreuz in der "idyllischen Grotte" vor dem Husenhof die vielen Fahrradfahrer und Pilgergruppen auf dem Weg nach Kevelaer ein, innezuhalten, Ruhe zu finden und sogar das Gebet, das auf dem Kreuzsockel nun gut lesbar ist, zu sprechen. Es ist das Hoffnungszeichen der Christenheit.

Die beiden Intentionen des Wegekreuzes, das jetzt in neuem Glanz erstrahlt, sind für das nächste Jahrhundert gesichert. Das sei ein erfreuliches Ergebnis bürgerschaftlichen Engagements zur größeren Ehre Gottes. Die Familie Eduard Mott, die den Standort des Kreuzes stets liebevoll pflegt, freut sich über die gelungene und sensible Restaurierung. Deshalb dankt sie allen Beteiligten für die schnelle Realisierung des Vorhabens.

(RP)
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