Geldern Anja Schwack leitet jetzt die Waldorf-Kita

Geldern · Der Waldorf-Kindergarten an der Kurt-Schumacher-Straße in Geldern hat eine neue Leiterin: Anja Schwack. Sie kommt aus Kempen. Außerdem hat die Einrichtung erste Erfahrungen als "Sprach-Kita" gesammelt.

 Von vorne nach hinten: Die neue Leiterin Anja Schwack, die angehende Fachfrau für die alltagsintegrierte Sprachförderung Christina Biallas sowie Inga Becker vom Vorstand des Trägervereins. Links: Das Schild, das von der Teilnahme am Programm "Sprach-Kitas" zeugt.

Von vorne nach hinten: Die neue Leiterin Anja Schwack, die angehende Fachfrau für die alltagsintegrierte Sprachförderung Christina Biallas sowie Inga Becker vom Vorstand des Trägervereins. Links: Das Schild, das von der Teilnahme am Programm "Sprach-Kitas" zeugt.

Foto: gerhard seybert

Es war die Lust auf Neues, die Anja Schwack nach Geldern gelockt hat. Die Waldorf-Pädagogik ist für sie nämlich ein noch unbestelltes Arbeitsfeld. Seit Anfang August besetzt sie den vakanten Posten der Kindergarten-Leitung. Da hatte sie noch ein paar Tage Zeit, die Eltern und Kinder kennenzulernen, bevor es in die Sommerferien ging. "Ich habe mit meiner Vertretung jetzt Gott sei Dank die Zeit, mich einzuarbeiten, alle Akten zu sichern - richtig anzukommen", sagt Anja Schwack.

Die 50-Jährige ist in Kempen zu Hause und war zuletzt die stellvertretende Leiterin einer integrativen Einrichtung in Viersen. Sie ist verheiratet, Mutter von vier Kindern im Alter von 17 bis 31 Jahren und hat im Laufe ihres Berufslebens Erfahrungen in Kitas sehr unterschiedlicher Ausrichtungen gesammelt, sowohl als Erzieherin im Team als auch als Leiterin. Sie ist ausgebildete Sprachförderkraft, Inklusionsfachkraft, ist im Programm "Kita macht Musik" zertifiziert und hat noch eine ganze Reihe weiterer Fortbildungen absolviert: "Es ist mir immer sehr wichtig gewesen, dass man sich fort- und weiterbildet, dass man nicht stehen bleibt", betont sie. "Das hat mich auch bewogen, mich im Waldorfkindergarten zu bewerben."

Am Konzept der Einrichtung reizte sie die stärkere Betonung des Familiären, der Rituale und des geschützten Raumes, nicht zuletzt auch des Spiels ohne vorgefertigtes Material. Im Laufe des Jahres will sie nun eine dreijährige, berufsbegleitende Zusatzausbildung zur Waldorf-Erzieherin beginnen.

Die Elterninitiative ist glücklich, Anja Schwack gefunden zu haben. "Es ist gar nicht so leicht gewesen, eine so qualifizierte und erfahrene Leiterin zu gewinnen", sagt Inga Becker vom Vorstand des Kindergarten-Trägervereins. Man habe jemanden mit breitem Erfahrungshorizont gesucht: Jemanden, "der von der Pike auf weiß, wie's im Kindergarten funktioniert", so Becker. "Zusätzlich hat uns Frau Schwack durch ihre Persönlichkeit überzeugt." Gelassenheit und Humor seien unverzichtbar.

Tine Fössing, die bis Ende Juli die kommissarische Leitung innehatte, ist froh, dass sie abgelöst wird. "Dass frischer Wind hier ins Team kommt, finde ich gut", betont sie.

Wobei es ohnehin gerade keine langweilige Zeit sein dürfte für das Erzieherinnenteam. Denn die Kita ist, wie berichtet, wegen ihres hohen Anteils von Kindern mit fremden Muttersprachen in das Landesprogramm "Sprach-Kindergarten" aufgenommen worden. Im Augenblick hat er Familien mit albanischem, kurdischem, polnischem, arabischem, vietnamesischem und italienischem Hintergrund.

Anja Schwack lernt nun an der Seite ihrer Kollegin Christine Biallas Methoden der "alltagsintegrierten Sprachförderung". Dabei geht es darum, Kinder im normalen Spiel und Tagesablauf "nebenbei" zum Erzählen und Lernen anzuregen und den Dialog zu suchen. Die Seminare dazu sind ist erst im Frühjahr gestartet, die Kenntnisse sollen nach und nach ans ganze Team weitergegeben werden. Erste Veränderungen an sich selbst stelle sie aber schon fest, sagt Christine Biallas: "Der Blick ist schon ganz anders geworden." Schwack hat den Eindruck, dass den Kleinen die große Sprach-Vielfalt grundsätzlich gut bekommt. Ihr sei aufgefallen, dass die Kinder in der Waldorf-Kita besonders kommunikativ seien, sagt sie.

(RP)
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