Issum Anpacken für gemütlicheres Diebels live

Issum · Der neue Betreiber Michael Romeyke stellt Details zum neuen Konzept vor: Zeiten als Schlagerbude sind vorbei. Freitags und samstags ist um 3 Uhr Schluss. Grün und Rückenlehnen für mehr Gemütlichkeit. Kaminabende in Planung.

 Michael Romeyke will den doch recht kalt wirkenden Gastraum gemütlicher gestalten.

Michael Romeyke will den doch recht kalt wirkenden Gastraum gemütlicher gestalten.

Foto: Gerhard Seybert

Gar nicht so einfach, derzeit bei Michael Romeyke einen Termin zu kriegen. Denn der neue Betreiber des Diebels live arbeitet mit Hochdruck am neuen Konzept und dessen Umsetzung. Dazu jagt momentan ein Vorstellungsgespräch das andere. Mit fünf Festangestellten und 25 Aushilfen will der Duisburger, der 2000 bis 2003 bereits als Betriebsleiter in der XXL-Gastronomie in Issum tätig war, durchstarten. Anfang bis Mitte November düfte es aber bis dahin werden. Denn einen unausgegorenen Schnellschuss wird es mit dem 41-Jährigen nicht geben.

Mit mehr Gemütlichkeit und der Gesamtausrichtung klar Richtung Restaurantbetrieb will Romeyke dem Diebels live neues Leben einhauchen. "Die Zeiten als Schlagerbude mit ohrenbetäubender Lautstärke sind definitiv vorbei", blickt der Gastronom in die Zukunft. Zwar wird es am Freitag und Samstag zur späteren Stunde schon Musik zum Tanzen geben. Doch hinten raus, Richtung Brauereihof. "Und um 3 Uhr ist an diesen Tag Schluss", erklärt Romeyke, der vor allem ein vernünftiges Verhältnis zur Nachbarschaft aufbauen will. Wobei er auf einem guten Weg zu sein scheint. Denn einige der Nachbarn kennt er noch. Von damals eben.

Zurück zum Restaurantbetrieb. An den Wochentagen wird es "Kulttage" geben, wie Romeyke sie nennt. Dann wird die Karte, die gut-bürgerlich ausfällt und internationale Einflüsse aufweist, um Aktionen wie frische Backhendl aus dem Ofen oder Pfannekuchenabende erweitert. Auch Vegetarier werden sich immer auf der Karte wiederfinden. Und das Sonntagsbrunch bleibt natürlich erhalten.

Zweiter Schwerpunkt wird sein, den stylischen, aber eben doch recht kalt wirkenden Gastraum gemütlicher zu gestalten. "Wir werden 100 Plätze mehr als bisher mit Lehnen anbieten statt der Bänke", verrät der Gastronom. Ob dazu Bänke mit Lehnen versehen oder gleich gegen Stühle ausgetauscht werden, steht derzeit noch nicht fest. Die Machbarkeit wird vom Hersteller gerade überprüft.

Fest steht dagegen, dass mehr Pflanzen und mehr Grün nicht nur den Kuschelfaktor erhöhen werden, sondern auch die Größe der "Halle" aufbrechen sollen. Eine Einteilung in Zonen schwebt dem Duisburger da konkret vor. Auch den Kaminraum will Romeyke in puncto Gemütlichkeit mit einbeziehen. Dort könnten lokale Diskussionsabende stattfinden - zu Themen wie Kultur, Politik oder beispielsweise der Neugestaltung der Issumer Ortskerne. Lokale Gesprächskultur rund um den Kamin schwebt Romeyke da vor. Mit Gästen aus Issum und Umgebung.

Stichwort Gäste: Denen gefiel in der Vergangenheit nach der Wiedereröffnung vor allem das Computer-Kassensystem nicht. Romeyke hat es kurzerhand rausgeschmissen. Seine Kellner werden wieder mit Block und Stift ihre Bestellungen aufnehmen und abrechnen. Nur an den Freitag- und Samstagabenden, wenn es richtig voll ist, soll direkt kassiert werden.

Um zusätzliche Gäste, gerade in der Woche, anzulocken, setzt der Betreiber demnächst nicht nur auf Brauereiführungen. So werden ganze Firmenpakete angeboten, in die auch der Tagungsraum (früher Sportsbar) einbezogen wird. Besucher können mit einem Fachmann Blindverkostungen der verschiedenen Biersorten buchen.

Nur auf eines werden Gäste verzichten müssen: auf Sky. Denn die Übertragung der Bundesliga, deren Kosten sich derzeit nach der Betriebsgröße berechnen, ist Gastwirt Michael Romeyke schlicht und einfach zu teuer.

(RP)
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