Geldern Anzahl Hartz-IV-Empfänger weiter auf hohem Niveau

Geldern · Ein weiterhin hohes Niveau aufgrund des Flüchtlingszuzugs kennzeichnet die zahlenmäßige Entwicklung der SGB-II-Bedarfsgemeinschaften der vergangenen Monate. Der jüngste Bericht zur "Grundsicherung für Arbeitsuchende" des Jobcenters Kreis Kleve weist für den Monat Juni 2017 insgesamt 9693 Bedarfsgemeinschaften aus (plus vier gegenüber Mai). Aktuell leben insgesamt 17.987 Menschen in den Bedarfsgemeinschaften, die auf Sozialleistungen angewiesen sind.

13.179 von ihnen sind so genannte "erwerbsfähige Leistungsberechtigte", von denen mehr als jeder zweite zwischen 25 und 49 Jahre alt ist. Bei den 4808 Sozialgeldempfängern handelt es sich in der Regel um Kinder. Weiterhin hoch bleibt das Niveau der Vermittlungen in den ersten Arbeitsmarkt. Im Februar 2017 konnten 326 Personen eine Arbeit aufnehmen. 216 Vermittlungen erfolgten in eine sozialversicherungspflichtige Vollzeit- oder Teilzeitbeschäftigung.

Von 100 Einwohnern im Kreis befinden sich etwa 6,4 im Leistungsbezug. Dies stelle sowohl im Vergleich zu Bund (7,8) und Land (9,9), als auch zu den Nachbarkreisen Wesel (8,1) und Viersen (7,1) einen vergleichsweise guten Wert dar, so Landrat Wolfgang Spreen. Der Kreis gab im Mai zur Erfüllung des gesamten Aufgabenspektrums SGB II einen Gesamtbetrag in Höhe von rund 2,8 Millionen Euro aus. Bisher lagen die finanziellen Aufwendungen im Jahr 2017 (Januar bis Mai) bei insgesamt 50 Millionen Euro.

Im Bereich des SGB II sind laut Kreisverwaltung aktuell etwa 300 Widersprüche und 300 Klagen anhängig. Die durchschnittliche Bearbeitungsdauer von Widersprüchen beträgt rund neun Wochen. Danach werden sie zurückgenommen, abgewiesen oder erledigen sich anderweitig. Gerichtsverfahren entstehen aus rund 20 Prozent der Fälle.

(RP)
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