Kerken Asylheim Aldekerk: Möcking weist Vorwürfe einer Helferin zurück

Kerken · Veraltete und eiskalte Sanitäranlagen, der Gestank von Fäkalien, Rattenlöcher im Boden, der Fluchtweg in den Garten durch Sperrmüll blockiert: Es sind schwere Vorwürfe, die jetzt eine Leserin nach der Berichterstattung über die Brandstiftung in Aldekerk erhebt. Die Frau, die ihren Namen nicht öffentlich machen möchte, stuft die kommunale Flüchtlings-Unterkunft an der Aldekerker Hochstraße daher als "menschenunwürdig" ein.

 Die Unterkunft in Aldekerk an der Hochstraße.

Die Unterkunft in Aldekerk an der Hochstraße.

Foto: Binn

Ihre Beobachtung stützt sie unter anderem auf die Zeit, in der sie als ehrenamtliche Helferin in der ehemaligen Gaststätte "Kaisersaal" ein und aus ging und einen Flüchtling mit seinem Sohn betreute. Damals habe es einen Übergriff gegen ihre Schützlinge gegeben, der aber noch relativ glimpflich ablief. Als Folge kam es zu einer Begehung auch mit Bürgermeister Dirk Möcking, so die Frau weiter. In diesem Zusammenhang habe sie ihn darauf hingewiesen, dass die Haustüre nicht abschließbar sei und Tag und Nacht offen stehe. Eine Aussage, die der Frau nun nach dem nächtlichen Brand wieder einfiel.

Dirk Möcking will die Vorwürfe so nicht stehen lassen. "Die Unterkunft ist selbstverständlich menschenwürdig. Sonst würden wir uns ja strafbar machen", kontert der Bürgermeister die Aussagen. Über haupt bestehe die Einrichtung be bereits seit mindestens 20 Jahren - ohne, dass es Beschwerden dieser Art gegeben habe. Allerdings kündigte der Verwaltungs-Chef auch an, die Haustüre und das Schloss überprüfen zu lassen.

Möcking weiter: "Es ist täglich ein Mitarbeiter vor Ort, der nach dem Rechten sieht. Auch der Eigentümer schaut immer wieder mal vorbei." Mehrfach wöchentlich würden Küche und Toiletten gereinigt. Und was den Sperrmüll angehe: "Der wird regelmäßig abgeholt." Leider sei es jedoch so, dass die Bewohner sich immer wieder aus den Containern Kleidung besorgten und diese dann - bei Nicht-Gefallen - einfach in Richtung Garten werfen würden, so Möcking abschließend.

(RP)
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