Wachtendonk Auf der Jagd nach unbekannten Pflanzen

Wachtendonk · Der Naturpark Schwalm-Nette und die Volkshochschule Gelderland im organisierten im Naturparkzentrum die "Pflanzentauschbörse.

 Auch die kleinsten Pflanzen fanden bei der Tauschbörse Abnehmer: Hier ein portugiesisches Basilikum.

Auch die kleinsten Pflanzen fanden bei der Tauschbörse Abnehmer: Hier ein portugiesisches Basilikum.

Foto: g. Evers

Schon viele Jahre veranstalten der Naturpark Schwalm-Nette und die Volkshochschule Gelderland im Naturparkzentrum Wachtendonk "Haus Püllen" eine Pflanzentauschbörse. Diese findet zweimal im Jahr im Herbst und im Frühjahr statt. Der Frühjahrstermin fiel auf Samstag, 14 April.

Offiziell öffnete die Börse ihre Pforten um 15 Uhr. Voll war es allerdings bereits eine halbe Stunde früher, als sich die ersten Gartenfreunde auf die Suche nach einem tollen Fang für den heimischen Garten machten. Eine Besucherin scherzte: "Wir haben die Gier im Blick!"

Karl-Heinz Pasing, Fachbereichsleiter bei der VHS Gelderland, erklärte das Konzept: "Es geht darum, zum Beispiel Stauden, die zu groß werden, nicht im Biomüll zu entsorgen, sondern zu verschenken und andere Menschen zu beglücken. Der Garten soll bereichert werden durch Pflanzen, die man bisher nicht hatte."

Von Samen, über Zierpflanzen und Küchenkräuter bis hin zu Gemüse war alles vertreten. Tauschen war gerne erlaubt, verkaufen nicht: "Das läuft hier ganz ohne Gebühren." Wer dennoch etwas geben wollte, spendete für den Naturschutz.

Bei Fragen stand Landespflegerin Inge Michels mit ihrem umfassenden Wissen zu Standort, Blüte, Erntemöglichkeiten und vielem mehr bereit. Dabei hatte sie eine kleine Fach-Bibliothek, um den interessierten Gästen die Pflanzen auch blühend zeigen zu können: "Das ist ein Storchschnabel, der hat kleine lila Blüten und verbreitet sich gut."

Seit einigen Jahren ist auch Werner Tervooren, Hobbygärtner aus Wankum, mit dabei. In seinem Wintergarten zieht er Tomaten, Kohl, Salat und Paprika. Die kleinen Pflänzchen gab er in Haus Püllen weiter: "Ich habe so viele über, dass ich gerne andere beschenke."

Gisela Dorn aus Wachtendonk hatte verschiedene Pflanzen wie zum Beispiel Waldmeister und Schnittsellerie dabei: "Man findet hier immer Sachen, die man noch nicht besitzt. Jetzt habe ich eine Bart-Iris gefunden und bin gespannt, was dabei rauskommt."

Der Schnittsellerie fand seine neue Heimat bei Walter Dobbek, Einrichtungsleiter von Haus Püllen, der ihn gleich im hauseigenen Bauerngarten pflanzte: "Unser Bauerngarten dient dazu, dass Menschen Zugang zu Pflanzen bekommen und sich wohlfühlen. Er ist auch barrierefrei."

Viele blieben auch nach dem Tauschen oder Verschenken noch vor Ort, um ein bisschen zu fachsimpeln und alle Pflänzchen noch einmal genauer zu betrachten. Dorn lachte: "Jetzt gehe ich aber nach Hause mit meiner Beute."

(ym)
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