Issum Auskiesung in Issum steht vor dem Start

Issum · Noch in diesem Jahr soll der Kies-Abbau auf dem Gelände des ehemaligen Kalksandsteinwerks beginnen. Das Familienunternehmen Goßens arbeitet mit einer Reeser Firma zusammen.

 Geschäftsführer Berd-Robert Goßens in seinem Kieswerk. Zur Zukunftssicherung ging er eine Kooperation mit einem Reeser Unternehmen ein.

Geschäftsführer Berd-Robert Goßens in seinem Kieswerk. Zur Zukunftssicherung ging er eine Kooperation mit einem Reeser Unternehmen ein.

Foto: G.S.

Erste Aktivitäten sind auf dem Areal zwischen Bundesstraße 58 und Autobahn 57 schon zu sehen. "Wir haben die Kiesanlage aufgebaut, Investitionen getätigt, nächsten Monat wollen wir eine Zufahrt bauen", erklärt Bernd-Robert Goßens, Chef der Goßens GmbH, deren Tochterunternehmen "Kieswerk Hochfeld" vor Ort tätig ist. "Wir hoffen, noch dieses Jahr mit dem Abbau zu beginnen."

Im Jahr 2010 hatte das Unternehmen das Areal gekauft. Seitdem beobachteten die Bürger in Issum, dass sich darauf nicht allzu viel tat. Inzwischen liegen die notwendigen Genehmigungen für den Abbau vor. Und die Pläne des Kieswerks gehen weiter: Das Material soll vor Ort weiterbearbeitet, getrocknet, "veredelt", werden. Die Genehmigungen dazu stehen noch aus: "Für jede Erweiterung unserer Anlage stehen wir unter strenger Kontrolle", berichtet Goßens. Derzeit gibt es im "Kieswerk Hochfeld" vier Arbeitsplätze. Je nachdem, welche Arbeitsfelder hinzukommen, könnten weitere geschaffen werden.

Für das Projekt in Issum hat sich die Goßens GmbH mit der in Rees ansässigen Kiesfirma Holemans zusammengetan: Holemans ist beim "Kieswerk Hochfeld" mit 51 Prozent der Anteile als Mehrheitsgesellschafter eingestiegen. Für das Familienunternehmen Goßens war der Schritt eine Frage der Zukunftssicherung des Projektes.

"In unserer Branche muss man sehr langfristig denken - zehn Jahre sind da die kürzeste Distanz, die man vorausschauen muss", stellt Bernd-Robert Goßens fest. Schließlich gehe es immer um Abbau über viele Jahre und sehr viel Geld: "Man lastet sich für die Zukunft große Investitionen auf." Er selbst ist nun 55 Jahre alt, und seine Tochter hat keine Ambitionen, in die Branche einzusteigen. Mit Holemans als Mehrheitsgesellschafter sei der Fortbestand des Kiesunternehmens über die nächsten Jahrzehnte gesichert. Und: "Holemans ist ein alteingesessenes Unternehmen mit großer Kompetenz darin, wie man Kies gewinnt und auch ökologisch vernünftig arbeitet."

Die Kooperation betrifft allein das Kieswerk. Die Goßens GmbH selbst bleibt "hundertprozentig selbstständig", betont Goßens. Für Holemans geht es nicht weniger um die Zukunft - und zwar um das Abbaugebiet in Issum als einem der letzten in der Region. Den Kiesfirmen gehen nämlich die Abgrabungsflächen aus. Außer der "Reeser Welle" - das ist ein mögliches, mehr als 100 Hektar großen Abgrabungsgebiet am Rhein bei Rees - "sehen wir im Kreis Kleve kein Gebiet, das noch infrage käme", sagt Holemans-Geschäftsführer Michael Hüging-Holemans. Sein Unternehmen ging deshalb gezielt auf die Suche nach Konkurrenzunternehmen, die noch über Flächen verfügen und die Kandidaten für eine Kooperation oder Übernahme wären. Man orientierte sich dabei bis hin nach Osnabrück oder Köln.

Der Engpass bei den Abgrabungsflächen ist eine Entwicklung, die auch Bernd-Robert Goßens bestätigt. "Wir gehen davon aus, dass es mit die letzten Abgrabungsgenehmigungen sind, die wir hier in Issum bekommen haben", sagt er. Allerdings hat das "Kieswerk Hochfeld" noch ein weiteres mögliches Abbaugebiet in Moers-Rheinkamp ins Auge gefasst. Für das Vorhaben im Bereich Kohlenhuck läuft ein Planverfahren.

Standbein der Goßens GmbH ist neben dem "Kieswerk Hochfeld" ein Schlossereibetrieb. Schwerpunkt jener Firma mit derzeit acht Mitarbeitern sind Bau und Reparatur von Schüttgutanlagen.

(szf)
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