Issum Balkon-Dilemma: Für den Umbau gäbe es Geld

Issum · Für die Rollstuhlfahrerin Gabriele Laakmann gibt es womöglich bislang ungenutzt Chancen auf finanzielle Hilfe von der Pflegeversicherung.

 Gabriele Laakmann kommt nicht auf ihren Balkon.

Gabriele Laakmann kommt nicht auf ihren Balkon.

Foto: Stade

Die 62-Jährige kann wie berichtet in ihrer eigenen Wohnung nicht raus auf den Balkon, weil der Durchgang eine hohe Schwelle aufweist. Nach der RP-Berichterstattung über den Fall hat sich nun der Behindertenlotse des Kreises Kleve, Bernd Stara, eingeschaltet.

In ihrer Situation, so Stara, "stehen Frau Laakmann 4000 Euro zu für Umbauten innerhalb des Hauses". Das gelte auch für eine Mietwohnung - aber natürlich nur in Absprache mit dem Vermieter, also in diesem Fall der Immobiliengesellschaft GWS. Zum Beispiel müsse geklärt sein, dass die Eigentümer nach einem möglichen Auszug Laakmanns nicht verlangen würden, dass alles wieder in den Ursprungstand zurückversetzt wird.

Gabriele Laakmann ist eigentlich klar, dass es diese Fördermöglichkeit gibt, "und der Vermieter weiß das auch", sagt sie. Schon beim behindertengerechten Umbau ihres Badezimmers seien 2500 Euro von der Pflegekasse geflossen. Aber nun könne sie ja nicht einfach Handwerker beauftragen oder Geld von der Pflegekasse erfragen. "So lange ich kein Okay von meinem Vermieter kriege, geht das doch nicht." Sie will sich nun aber mit Bernd Stara in Verbindung setzen, um ihre nächsten Schritte zu planen.

Die GWS will sich inhaltlich nicht zu der ganzen Angelegenheit äußern. Mit Gabriele Laakmann sei eigentlich alles diskutiert, so der Geschäftsführer Paul Düllings. Eine Darstellung, die Gabriele Laakmann selbst keineswegs unterschreiben würde: "Mit mir ist gar nichts geklärt, sonst hätte ich eine Balkontür", ärgert sie sich.

Das Mehrfamilienhaus war 1997 als - nach damaligen Standards - "altengerecht" gebaut und entsprechend öffentlich gefördert worden. Das heißt: Es gab zinsgünstige Darlehen. "Wobei die Förderung für dieses Objekt ausgelaufen ist, wir aber die Miete unverändert kalkulieren", erklärt GWS-Chef Paul Düllings.

(szf)
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