Geldern Beeindruckendes in der Tonhalle

Geldern · Geiger Tae-Keun Lee und Pianist James Maddox spielen bei der Serenade. Viel Applaus für Beethoven und Ravel.

 Geiger Tae-Keun Lee und Pianist James Maddox überzeugten bei ihrem Konzert in der Gelderner Tonhalle.

Geiger Tae-Keun Lee und Pianist James Maddox überzeugten bei ihrem Konzert in der Gelderner Tonhalle.

Foto: KMS

Musikalische Perlen bieten die Serenadenabende der Kreismusikschule Geldern schon seit einigen Jahren. Schüler und Absolventen renommierter Musikhochschulen stellen in den rund einstündigen Konzerten sich und ihr Können vor - und jedes Mal sind die Konzerte in der Tonhalle an der Weseler Straße voller musikalischer Überraschungen. So auch beim Auftritt von Geiger Tae-Keun Lee, Student an der Robert-Schumann-Hochschule in Düsseldorf, der gemeinsam mit dem Pianisten James Maddox am Samstag ein ebenso anspruchsvolles wie musikalisch beeindruckendes Programm spielte. Es war zugleich eine Gelegenheit, den stetig gleich hämmernden Bässen karnevalistischer Musik zu entkommen.

Mit einem verspielt-dramatischen ersten Satz "Allegro assai" aus Ludwig van Beethovens "Sonate Nr. 8 in G-Dur, Op. 30, Nr. 3" wurden die Zuhörer eingeladen in eine Welt wiederkehrender, eingängiger Motive mit eleganten, klaren Trillern und dem energiereichen Spiel eines jungen Violinisten. Im zweiten Satz "Tempo di minuetto, ma molto moderato e grazioso" wollte man als Zuhörer ertrinken im Klang der G- und D-Saiten der Violine. Samtweich präsentierte sich das Stück. Im Kontrast dazu stand das "Allegro Vivace", der dritte Satz. Hier ging es quirlig zu wie bei Tänzern oder turnenden Artisten, hier sprangen die Noten von Motiv zu Motiv. Viel Applaus gab es vom Publikum.

Johannes Brahms' "Sonate Nr. 2 in A-Dur, Op. 100" wirkte im Gesamten weniger verspielt, dafür aber umso samtiger, melodiös und voller Sehnsucht. An ein Gemälde des Romantikers Caspar David Friedrich oder an einen langen Spaziergang in unberührter Natur erinnerte die Sonate.

Besonders beeindruckend erklang im Anschluss Maurice Ravels "Tzigane". Bisweilen an die Ungarische Rhapsodie Nr. 2 von Franz Liszt erinnernd, forderte das Stück alles von Tae-Keun Lee, wilde Pizzicatos, schnelle Läufe und das Beherrschen der höchstens Lagen. Auch dafür gab es zu Recht viel Applaus vom Publikum.

Als Zugabe gab es ein besonderes Schmankerl: Niccolo Paganinis "Cantabile", romantisch-fesselnd und wie ein melodiöser Gesang.

(eo)
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