Issum Bettlaken und alte Kleidungsstücke legen Kanal-Pumpen lahm

Issum · Die Gemeinde Issum sucht nach Schuldigen im Bereich der Wiesenstraße, dort häufen sich Fälle. Auch aus Straelen kommen Klagen.

Aufnehmer und Putzlappen gehören nicht in den Kanal - und alte Kleidungsstücke schon mal gar nicht. In der Gemeinde Issum und in der Stadt Straelen ist es in der letzten Zeit mehrfach zu Störungen der Pumpanlagen im Abwasser-Kanal gekommen, weil sich offenbar über Toilette oder Kanal "entsorgte" Textilien darin verfangen haben.

Besonders bemerkenswert waren die Funde in Issum. Dort gab es im Bereich der Pumpstation auf dem Wiesenweg gegenüber der Platzanlage des Hundevereins in den vergangenen Monaten mehrmals Störfälle durch Textilien im Abwasser. Gefunden wurden Bettlaken, Jogginghosen und Jeanshosen. Die Kleidungsstücke und andere feste Stoffe verheddern sich in den Pumpen und verstopfen den Kanal, so dass ein Rückstau entsteht.

Die nun vorliegende Häufung der Störfälle lasse nur den Schluss zu, dass die Textilstücke absichtlich in den Kanal gebracht werden, meinen die Fachleute. Der Bauhof der Gemeinde fahndet deshalb nach dem oder den Verursachern im Einzugsgebiet der Pumpstation.

In ganz Issum betreibt die Gemeinde elf große Abwasserpumpstationen und zwei Kleinpumpstationen in der Kanalisation. Mit der Wartung der großen Stationen hat sie den Niersverband beauftragt. Die Störungen zu beseitigen, verursache hohe Kosten: Es muss jedesmal eine dreiköpfige Mannschaft des Niersverbandes ausrücken.

Feste Stoffe wie Kleidungsstücke, andere Textilien und auch Hygieneartikel über den Kanal zu entsorgen, ist gemäß Abwasserbeseitigungssatzung verboten, betont die Gemeinde. Dafür könne eine Geldbuße von mehreren tausend Euro fällig werden. Darüber hinaus werden die Kosten für die Beseitigung vom Verursacher zurückgefordert.

Auch in Straelen ist es in der jüngeren Vergangenheit wiederholt zu Störfällen an Pumpstationen gekommen. Die Pumpen mussten daraufhin immer aufwendig ausgebaut und gereinigt werden. Dabei fand man Dinge wie Aufnehmer und Putzlappen, die vermutlich einfach durch die Toilette gespült wurden.

Auch die Stadt Straelen warnt die Bürger, die Vorschriften zu ignorieren: Wer als Verursacher eines solchen Problems festgestellt wird, der wird belangt und haftet für die finanziellen Schäden. Abgesehen davon kann es zu Verstopfungen in der Hauswasserleitung führen, wenn feste Stoffe durch die Toilette gespült werden.

Die Bürger müssen lediglich beachten, dass feste Produkte jeglicher Art in den Müll gehören und nicht in die Toilette. Das gilt natürlich für Textilien, aber ebenso sehr auch für Hygieneartikel.

(RP)
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