Straelen Blasmusik gegen trübe Herbst-Gedanken

Straelen · Der Musikverein "Cäcilia" lud zum Konzert ins Forum des Gymnasiums ein. 39 Blasinstrumente schufen einen schönen Klangteppich.

 Das Herbstkonzert des Musikvereins "Cäcilia" hat Tradition. Es unterhielt die Besucher mit einer wunderbaren klanglichen Vielfalt.

Das Herbstkonzert des Musikvereins "Cäcilia" hat Tradition. Es unterhielt die Besucher mit einer wunderbaren klanglichen Vielfalt.

Foto: Seybert

Mit insgesamt 39 Instrumenten von Holzbläsern wie Saxophon und Klarinette bis zu den Blechbläsern wie Posaune, Tuba, Tenorhorn, Trompete oder Flügelhorn wurde ein schönes Klangspektrum geboten beim Herbstkonzert des Musikvereins "Cäcilia" Straelen. Dirigiert wurden die Musiker von Christoph Niersmann.

Auch die Liederauswahl war wie ein bunter Blumenstrauß an Stilrichtungen. Auftakt war ein klassischer Einzugsmarsch nach einem Arrangement von Hans Hartwig. Doch es gab eben nicht nur die klassische Marschmusik. Das spiegelte sich auch im Publikum wieder. Im gut besuchten Forum fanden sich Familien mit Kindern, Großeltern und auch Paare im Alter zwischen 30 und 40 Jahren ein. Denn Blasmusik ist schon lange keine Musik der älteren Generation mehr. Mit Musikstücken von Coldplay oder Bruno Mars erfreute der Musikverein das ganze Publikum.

Durch das Programm führte stellvertretende Bürgermeisterin Monika Lemmen mit viel Witz und Charme. Aber auch mit wissenswerten Informationen zu den jeweiligen Musikstücken. So erfuhr das Publikum zum Beispiel, dass das zweite Stück sehr beliebt bei den Schlagzeugern des Musikvereins ist. Denn "A Rocky Farm" nach einem Arrangement von Kees Vlak ist ein sehr rhythmisches Lied, bei dem Schlagzeug und Rhythmusinstrumente besonders gut zur Geltung kommen. Der absolute Publikumsliebling, wenn man nach der Stärke des Applauses geht, war jedoch das Potpourri von Coldplay, bestehend aus "Clocks", "Lost" und "Viva la Vida". Beim dem darauf folgenden Lied "The Lazy Song" blieben die Beine der Zuhörer allerdings auch nicht ruhig. Hier wurde gewippt und im Takt mit dem Körper geswingt.

Bei der Zweier-Polka kam ein wenig Flair vom bayrischen Festzelt nach Straelen. Mit Alex Passinger am Flügelhorn und Jürgen Bonnes am Tenorhorn konnte man zwei wunderbaren Solisten zuhören. Im Publikum hörte an dieser Stelle eine ganz besonders zu. Die Oma von Alex Passinger ist selber leidenschaftliche und aktive Trompetenspielerin und hat ihren Enkel Alex immer unterstützt, wenn es um "ihre" Musikleidenschaft ging. So verbindet die Musik an diesem Abend im Kleinen wie im Großen die Generationen miteinander.

Ganz ähnlich verhält es sich mit der Musik des Musicalkomponisten Andrew Lloyd Weber. Seine bekanntesten Werke von Starlight Express oder Jesus Christ Superstar über Phantom der Oper bis zu Cats wurden dem Publikum als phonetische Leckerbissen serviert. Der Abend war abwechslungsreich und bot für jeden Musikgeschmack ein tolles Programm.

Ganz egal, ob es die berühmten Polka-Stücke von Jaromir Vejvoda sind, die man bereits nach dem ersten Ton mitsingen möchte. Wer kennt nicht das berühmte "Rosamunde"? Und ergänzt nicht ganz automatisch "schenk mir dein Herz und sag ja". Und bei den Klassikern aus dem "Dschungelbuch" sah man förmlich Colonel Hati mit seiner Elefantenherde durch den Saal stampfen. Blasmusik steckt an, macht gute Laune und ist in der dunkler werdenden Herbstzeit das Beste, was man gegen trübe Gedanken machen kann.

(sina)
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