Wachtendonk Blaue Lagune: Messerstecher vor Gericht

Wachtendonk · Am 20. Juli soll ein 32-jähriger Mönchengladbacher im Ferienpark in Wachtendonk einen 24-Jährigen niedergestochen haben. Das Opfer soll zuvor die Verlobte des Angeklagten beleidigt haben. Der Beschuldigte schweigt.

 Der Badestrand der Blauen Lagune in Wachtendonk. So ähnlich sah es dort auch an dem Tag aus, als sich die Tat ereignete.

Der Badestrand der Blauen Lagune in Wachtendonk. So ähnlich sah es dort auch an dem Tag aus, als sich die Tat ereignete.

Foto: SIWE

/ kleve Es war ein warmer Sommertag am 20. Juli vergangenen Jahres. Wo "Tausende Badegäste", so ein Zeuge gestern vor dem Klever Landgericht, das schöne Wetter am Badestrand der "Blauen Lagune" in Wachtendonk genossen. An jenem Tag ereignete sich jedoch ein dramatischer Vorfall: Laut Anklage der Staatsanwaltschaft Kleve stach der 32-jährige Jaweed N. auf dem Gelände des Ferienparks einen 24-Jährigen aus Viersen nieder. Eine verbale Auseinandersetzung mit Beleidigungen und sexuellen Andeutungen gegenüber der Verlobten des Angeklagten sollen laut Anklage dem Geschehen, das die Staatsanwaltschaft als "versuchten Totschlag" einstufte, vorangegangen sein. Der beschuldigte Mönchengladbacher selbst schwieg zum Prozessauftakt gestern jedoch.

Ein Rettungsschwimmer der "Blauen Lagune" sollte deshalb bei der Aufklärung helfen. Doch er sagte nicht alles, was er wusste - aus Angst. "Sicher kann ich mehr aussagen, aber wenn die mich alleine erwischen", meinte der 54-Jährige, auch nachdem ihn Richter Martin Laux auf seine "Bürgerpflicht einer vollständigen Aussage" hingewiesen hatte, vielsagend.

So blieben dem Schwurgericht gestern lediglich die Zeugenaussagen des Opfers, eines Security-Mitarbeiters und der Verlobten des Angeklagten.

Der Geschädigte beschrieb zunächst den Tattag: Er habe mit ein paar Freunden am Ferienpark "Blaue Lagune" in Wachtendonk Zeit verbracht, ehe sie vom Sicherheitsdienst vom Grundstück verwiesen worden seien. Der Grund: Einer von ihnen hatte an einen Zaun uriniert.

Der Aufforderung, den Ferienpark zu verlassen, seien sie allerdings sofort nachgekommen. Das bestätigte gestern auch der Security-Mitarbeiter, der sie vom Grundstück verwiesen hatte. Beim Verlassen jedoch geriet die Gruppe mit dem Angeklagten und seiner Verlobten in Streit. Das Opfer schilderte, dass einer seiner Freunde verbal ausfällig geworden sei und er habe schlichten wolle. Die 31-jährige Verlobte sagte hingegen aus, dass die verbalen Beleidigungen vom Geschädigten ausgegangen seien und ein Freund versucht habe, zu schlichten. "Das spätere Opfer hat unter anderem gesagt: Ich hole mir deine Frau, und die Kleine gefällt mir auch", so die 31-Jährige. Mit "der Kleinen" sei ihre sechsjährige Tochter gemeint gewesen, die sie mit dem Angeklagten hat.

Wie es in der Anklageschrift weiter heißt, zog der Angeklagte im Laufe dieser Auseinandersetzung plötzlich ein Messer und stach auf den Hals des 24-jährigen Vierseners ein. An die genauen Abläufe konnten sich die Zeugen gestern nur eher vage erinnern. Fest stand lediglich, dass es einen Messerstich gegeben hat und das Opfer den Angeklagten gemeinsam mit seinen Freunden überwältigen konnte.

Der Prozess wird fortgesetzt.

(pets)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort