Daniel Welbat Blues als bühnenreife Einstellung

Geldern · Die Band WellBad spielt heute im Gasoline Blues Club. Der Frontmann über schweißtreibende Bühnenshows und die Faszination von Fernsehauftritten.

 Daniel Welbat ist Frontmann von Well Bad.

Daniel Welbat ist Frontmann von Well Bad.

Foto: Detlef Overmann

Sollten sich heute Abend nur eingefleischte Bluesfans auf den Weg in den Gelderner Club machen, um WellBad zu sehen?

Daniel Welbat Auf gar keinen Fall Blues-Freunde, nee, kleiner Scherz. Jeder, der Bock hat auf gute, handgemachte Musik und auf Leute, die sich auf der Bühne verausgaben und schwitzen, mehr als es ihnen gut tut, der ist willkommen. Die meisten der Band stehen gar nicht auf Blues.

Sondern?

Welbat Wir haben eingefleischte Jazzer dabei, Rock-Fans, irgendwie vereint sich das im Blues-Gefühl. Jeder hat ein bisschen Sorgen, die bringt er mit auf die Bühne und werden weggesungen.

Wie ist es mit dem Publikum, soll das textsicher mitsingen?

Welbat Das ist ja das Schöne, man kann an dem Abend einfach vorbeikommen. Wenn man uns sieht, muss man nicht viel verstehen oder Lieder auswendig können. Wir hatten schon 16-Jährige bis 70-Jährige beim Konzert, und weder die noch wir haben es je bereut.

Das ist ja eine ganz schöne Altersspannweite. Wie kommt das?

Welbat Gute Frage, die Antwort habe ich noch nicht gefunden.

Wenn ich gemein wäre, würde ich sagen, das ist eine Spannweite, die sonst nur vom Schlager erreicht wird.

Welbat (lacht). Das ist wirklich gemein. Wenn alle, die auch für Schlager sind, zu uns kommen, dann müsste ich nicht mehr arbeiten. Im Ernst, zu uns kommt, wer das Besondere mag, wir spielen nicht den weit gefächerten Mainstream, bei uns darf es in Musik und Text auch mal dreckiger, ehrlicher sein. Das spricht die Leute an.

TV-Auftritt oder im Gelderner Club, was ist Ihnen lieber?

Welbat Das ist alles eine schöne Sache. Es kommt natürlich immer auf die Leute, also das Publikum, an. Brüllende Hitze, alle tanzen, das ist auf der Bühne beim Festival genauso möglich wie in einem kleinen Club. Schlussendlich muss die Band die Stimmung an den Ort transportieren. Wenn alles gut läuft, hat die Band alles richtig gemacht, wenn es schlecht läuft, ist der Frontmann schuld. Kein Mitleid bitte, das ist der Blues. (lacht)

DIE FRAGEN STELLTE BIANCA MOKWA.

(RP)
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