Geldern Blumen sind krisensicher

Geldern · Auf der Pflanzenmesse in Essen stellten Floristen die neusten Trends vor. Sie fürchten kein schweres Jahr, denn gerade in Krisenzeiten seien Blumen gefragt. Wir haben Floristen gefragt, was bei Pflanzen jetzt "in" ist.

Straelen /nieukerk Heute, am Valentinstag, herrscht bei den Floristen erfahrungsgemäß Hochbetrieb. Doch nicht nur heute sind Blumen gefragt: Blumen sind krisensicher — davon ist Floristmeisterin Jeanette Drießen überzeugt. Sie gehört dem Tendenz-Team des Fachverbandes Deutscher Floristen (FDF) an und entwickelt die Blumentrends des Jahres mit. Auf der Internationalen Pflanzenmesse (IPM) in Essen gab die Fachwelt einen Überblick über die aktuellen Entwicklungen.

Ort zum Wohlfühlen

Krisensicher nicht nur, weil die vier Themen des Jahres die unterschiedlichsten Geschmäcker ansprechen sollen, sondern vor allem, weil sich viele Menschen in schwierigen Zeiten auf ihr Zuhause besinnen. "Die eigenen vier Wände sind ein wichtiger Ort zum Wohlfühlen. Blumen tragen einen großen Teil dazu bei", meint die Floristmeisterin. Alle Themen stehen unter dem Leitmotiv "go green". In einem der Bereiche zählen "wahre Farben", wo die Chrysantheme im Mittelpunkt steht. "Es geht um die Blüte, die kräftige Farbe an sich", erläutert Drießen. "Das ist auch etwas für den kleinen Geldbeutel."

Beim mystischen "Voodoo floral" sind exotische Pflanzen wie die Alstroemerie mit afrikanischen Materialien und Gefäßen kombiniert. Tulpen, Ranunkeln und Mohn bewirken in den Konzeptionen zu "Natur — Spiel — Gestaltung", dass sich das Werkstück durch ihr Wachsen verändert. Drießens Favorit ist "Die Kraft der Natur", bei der die Struktur der Blätter und die Farbe grün gefragt sind — das strahle Frische und Energie aus.

André Thielen, Inhaber der "Blumenwelt Thielen" in Nieukerk sieht eine weitere Entwicklung: "Der eigentliche Trend ist die Vielseitigkeit auf dem Blumenmarkt." Heute sei die große Auswahl wichtig. Während sich in der Mode schnell knallige Farben wie Lila durchsetzen, seien diese außergewöhnlichen Töne bei Pflanzen weniger interessant. Die Farbe Weiß dagegen sei immer gefragt: "Die Pflanzen sollen zur Einrichtung und zur übrigen Dekoration passen.

Die Wenigsten stellen sich schließlich auch ein lila Sofa ins Haus, nur weil die Farbe gerade angesagt ist." Derzeit gehen vor allem robuste Topfpflanzen wie die Zamiocula oder Sukkulenten über den Verkaufstresen. "In den letzten Jahren geht der Trend auch wieder zu Orchideen, da sie nicht mehr so teuer sind — vor allem mit weißen Blüten." Wenn der Frühling ansteht, weiß er schon, was gefragt ist: "Primeln — darauf freuen sich die Leute immer."

Statt von Trends spricht Frank Zeiler, Pressesprecher von Landgard in Herongen, bei der Vermarktung von Schnittblumen und Topfpflanzen von langfristigen Entwicklungen. Die Märkte reagierten nicht so schnell, Trends seien nur in geringem Maße und sehr langfristig, über Jahre hinweg, zu beobachten. "Wir verkaufen immer die gleichen Produkte — die Trends zeigen sich dann in der Verarbeitung."

(RP)
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